Sachsen hilft Qimonda mit 150 Millionen Euro
Die sächsische Staatsregierung hat ein Rettungspaket für den angeschlagenen Chiphersteller Qimonda beschlossen. Der Freistaat sei bereit, Qimonda ein Darlehen über 150 Millionen Euro zu gewähren, erklärten nach einer Kabinettssitzung Wirtschaftsminister Thomas Jurk und Finanzminister Georg Unland.

Die Unterstützung durch die sächsische Regierung wird allerdings an die Bedingung geknüpft, dass Infineon die gleiche Summe in bar zuschießt. So könne Qimonda das zur Einführung einer neuen Speicherchip-Technologie benötigte Darlehen von 300 Millionen Euro erhalten. »Nur gemeinsam mit dem Eigentümer Infineon ist eine Hilfe für Qimonda möglich«, sagte Tillich auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Zudem solle Qimonda eine Bestandsgarantie für das Dresdner Halbleiter-Werk abgeben. Dort arbeiten 3200 Beschäftigte. Von Infineon war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Infineon-Tochter Qimonda steht ohne weitere Unterstützung vor dem Aus. Seit Jahren kämpft die Firma mit dem heftigen Preisverfall auf dem Markt für Speicher-Chips, die in Computern und der Unterhaltungselektronik eingesetzt werden. Eine Trendwende ist bislang nicht auszumachen. Infineon sucht seit Monaten händeringend nach einem Käufer für die verlustreiche Tochter, an der die Mutter noch 77,5 Prozent hält.
Regierungschef Tillich zeichnete ein optimistisches Bild von Qimondas längerfristigen Perspektiven dank der neu entwickelten Speichertechnik: »Diese Technologie ist einzigartig in der Welt und hat großes innovatives und ökonomisches Potenzial.«
An der Börse schoss die Qimonda-Aktie im Frankfurter Parketthandel um 34 Prozent auf 23 Cent nach oben. Die Infineon-Titel legten um 4,5 Prozent auf 70 Cent zu. In ganz Deutschland beschäftigt Qimonda 4600 Mitarbeiter. Im Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, ein Viertel der weltweit gut 12.000 Stellen zu streichen, davon rund 1500 im Inland.
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