SAP schließt die Lücke im Mittelstand
SAP investiert bis zu 400 Millionen Euro in eine Mittelstandsinitiative. Ein neues ERP-Produkt soll die Lücke zwischen »Business One« und »All-in-One« schließen. Konkurrenten wie Microsoft beurteilen die Initiative kritisch. Der Channel fürchtet um sein Geschäft, denn das Produkt soll im Hosting- und On-Demand-Verfahren angeboten werden.
- SAP schließt die Lücke im Mittelstand
- Konkurrenz gleichgültig bis skeptisch
- Ausgewählte Partner in Entwicklung involviert
- »Bei Partnern werden Tränen fließen«
»A1S« für 100 bis 1.000 Mitarbeiter
Die neue Lösung unter dem Projektnamen »A1S« soll das bestehende Softwareportfolio von SAP für den Mittelstand ergänzen. Sie nutzt eine neue serviceorientierte Architektur für Geschäftsanwendungen und kann sowohl im Hosting-Verfahren als auch On-Demand eingesetzt werden. SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann will damit vor allem die »aktuellen Nichtkäufer im Mittelstand« erreichen. Das Produkt soll die Lücke zwischen »Business One« und »All-in-One« schließen und Unternehmen mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern ansprechen, wie Computer Reseller News exklusiv erfahren hat. Kagermann schätzt das mit der Lösung angepeilte Marktsegment auf rund 15 Milliarden US-Dollar, erwartet in diesem Jahr aber noch keine signifikanten Umsätze.
Laut SAP soll die SOA-basierte Lösung eine schnelle und weitgehend risikolose Implementierung, hohe Anpassungsfähigkeit sowie eine einfache Bedienung ermöglichen. Kunden soll die Lösung zudem in einem so genannten »Try-Run-Adapt«-Modell (Ausprobieren, Einsetzen, Anpassen) angeboten werden. Wie das im Detail funktionieren soll, lässt SAP offen. Zudem lässt sich die Software, angefangen vom regulären Tagesbetrieb bis hin zu Upgrades, komplett von extern per Remote-Management verwalten. Allerdings ist das Produkt noch nicht ganz fertig: In der ersten Jahreshälfte will SAP mit ausgewählten Kunden zunächst in die Testphase gehen und bei einem ersten Produkt-Launch den Namen bekannt geben.