Speicher nutzen nach Bedarf
Speicher nutzen nach Bedarf. Mit Storage on Demand (SoD) können Unternehmen aller Branchen und Anwendergruppen bedarfsorientiert Speicher nutzen. Doch die an sich gute Idee konnte sich bisher nicht durchsetzen.
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Speicher nutzen nach Bedarf
Wachsende Datenmengen, schärfere rechtliche Anforderungen und Kostendruck gehören zu den aktuellen Problemen von CIOs. Eine mögliche Lösung für den Storage-Bereich, die den aktuellen Konsolidierungstendenzen entspricht, ist SoD (Storage on Demand).
Bei diesem Konzept wird der Speicher von einem Dienstleister je nach Bedarf zur Verfügung gestellt und betreut. Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass der weltweite Storage-Service-Markt bereits 2004 mehr als 22 Milliarden US-Dollar ausmachte. Bis zum Jahr 2008 soll die Nachfrage nach Speicherdienstleistungen 30 Milliarden US-Dollar entsprechen.
Anfänglich hatten SoD-Konzepte noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. So erzielten einige Projekte nicht die Ergebnisse, die sich die Kunden erhofft hatten. Das bedarfsweise und zeitnahe Zu- und Abschalten von Kapazitäten wurde nicht immer kundenfreundlich umgesetzt. Kunden empfanden den Service als zu teuer. Viele Anwender hatten Sicherheitsbedenken. Nicht jeder wollte seine internen Ressourcen komplett umbauen, um zukünftig ein SoD-Modell zu nutzen. Es fehlten modulare Ansätze.
Auf der Applikationsebene behinderte die restriktive Lizenzpolitik der Hersteller SoD-Implementierungen. So rechnen viele Softwarehersteller ihre Lizenzen prozessorweise ab. Das kann bei Multiprozessorsystemen, die als Server auf die Storage zugreifen, sehr teuer werden.
Auch die Technik funktionierte nicht immer wie gewünscht: Wollten die Kunden Speicher bei Bedarf abrufen, mussten sie sich in einzelnen Fällen mehrere Stunden oder sogar Tage gedulden, bis sie den angeforderten Volumina schließlich einsetzen konnten. Auch der Aufstellungsort war nicht immer optimal. Speicher, der getrennt vom Kundenrechenzentrum beim Anbieter platziert war, verursachte häufig schlicht zu hohe Leitungskosten und Antwortzeiten.
Kinderkrankheiten werden überwunden
Mittlerweile ist SoD zu einem tragfähigen Konzept gereift. An Stelle monolithischer Ansätze, die vom Kunden den Umstieg in einem Schritt und damit kostspielige Prozessumstellungen in der IT erfordern, sind modulare Konzepte getreten, die sich in die vorhandene IT-Infrastruktur des Kunden integrieren.
So ist es heute möglich, ständig die möglicherweise bereits vorhandenen Speicher-Ressourcen bereitzuhalten, die die Grundlast abdecken. Bei Bedarfsspitzen schaltet man Ressourcen nach dem SoD-Modell zu, die dann nach Nutzung abgerechnet werden. Diese Ressourcen können extern installiert und über schnelle Datenleitungen angebunden sein, dominant wird in Zukunft aber wohl ein anderes Modell sein.
Die Marktteilnehmer verstehen heute Speicher zunehmend als eine Dienstleistung der IT-Infrastruktur. Deshalb bedeutet SoD heute praktisch immer die Aufstellung der Storage-Hardware dort, wo sich die Server befinden, also meist im Rechenzentrum des Kunden. Bei diesen Konzepten übernimmt ein externer Service Provider den Aufbau, den Betrieb, das Monitoring und das Upgrading des Storage-Systems. Die Abrechnung erfolgt nach dem »Pay-per-use«-Verfahren, bei dem der Kunde nur den tatsächlich benötigten Speicherplatz bezahlt.