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Trend zu souveränen IT-Lösungen

Strategische Relevanz von Datensouveränität nimmt zu

Laut einer aktuellen Barc-Studie im Auftrag von Exasol wächst bei europäischen Unternehmen der Wunsch nach technischer und rechtlicher Hoheit über eigene Datenbestände. Regulatorische Anforderungen, geopolitische Risiken und Sicherheitsbedenken sollen dabei zentrale Treiber sein.

Autor:Diana Künstler • 23.7.2025 • ca. 1:30 Min

Datensouveränität, Puzzleteil, Strategie
© Ayhan Turan – shutterstock.com
Datensouveränität Relevanz
84 Prozent der befragten Unternehmen bewerten Datensouveränität als wichtiges Thema ihrer aktuellen Unternehmensstrategie. 70 Prozent berichten, dass die Relevanz in den vergangenen ein bis zwei Jahren gestiegen ist – rund ein Drittel davon spricht sogar von einer „sehr viel höheren“ Bedeutung.
© BARC/Exasol AG

Anbieter zum Thema

Die von Exasol gemeinsam mit A1 Digital und Dataciders beauftragte Studie zur Datensouveränität zeigt, dass europäische Unternehmen zunehmend Wert auf Kontrolle über ihre Daten legen. Laut Umfrage unter 295 Entscheidungsträgern aus verschiedenen Branchen bewerten 84 Prozent das Thema als wichtigen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Für 70 Prozent habe die Bedeutung in den letzten ein bis zwei Jahren zugenommen.

Als maßgebliche Auslöser nennen die Befragten unter anderem strengere regulatorische Vorgaben wie DSGVO und EU Data Act sowie zunehmende Cyberrisiken und politische Unsicherheiten – insbesondere im Hinblick auf US-amerikanische und chinesische Cloud-Anbieter.

Wunsch nach europäischen IT-Alternativen wächst

Jörg Tewes, Exasol
„Daten sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der digitalisierten Welt“, sagt Jörg Tewes, CEO von Exasol.
© Exasol

36 Prozent der Befragten gaben an, künftig verstärkt auf lokale oder regionale Anbieter setzen zu wollen. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in der DACH-Region: Hier planen 41 Prozent eine Abkehr von außereuropäischen Technologien, während dies global nur auf etwa ein Viertel der Unternehmen zutreffe.

Ein zentrales Ziel sei die Reduktion von Abhängigkeiten – insbesondere von US-amerikanischen Public-Cloud-Diensten, die laut 40 Prozent der Teilnehmer ein potenzielles Risiko darstellen.

Hybride Strategien als bevorzugter Ansatz

Datensouveränität Maßnahmen
40 Prozent der Unternehmen erkennen außerdem Risiken in der Abhängigkeit von Public-Cloud-Angeboten. Die am häufigsten genannte Antwort darauf: hybride Strategien. 51 Prozent der Befragten setzen bereits auf eine Kombination von Public- und Private-Cloud-Umgebungen.
© BARC/Exasol AG

Laut Studie setzen 51 Prozent der Unternehmen bereits auf hybride Architekturen – also eine Kombination aus Public- und Private-Cloud-Lösungen. Parallel dazu gewinnt die Modernisierung bestehender On-Premises-Infrastrukturen an Bedeutung, vor allem bei sensiblen oder strategischen Datenbeständen. Besonders schützenswert gelten personenbezogene Mitarbeiterdaten (59 Prozent), Kundendaten (53 Prozent), Finanzinformationen (48 Prozent) sowie Daten für KI-Anwendungen und ERP-Systeme.

Die Studienautoren empfehlen Unternehmen, den Umgang mit Daten als strategisches Thema zu betrachten. Eine Bestandsaufnahme und Klassifikation kritischer Daten sowie der gezielte Einsatz souveräner, hybrider Systeme sollen laut Barc die Grundlage für eine zukunftsfähige Datenstrategie bilden. „Es geht um digitale Selbstbestimmung – und damit um nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells“, erklärt Dr. Carsten Bange, Geschäftsführer von Barc.