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Kaufzurückhaltung im Privatkundengeschäft

Trübe Stimmung im ITK-Channel

Der deutsche ITK-Handel wird zunehmend pessimistisch: Laut einer aktuellen <i>CRN-</i>Studie glaubt nur noch die Hälfte der befragten Fachhändler, dass das eigene Geschäft in den kommenden Monaten wachsen wird. Reseller und Kooperationen stellen sich bereits auf das rauere Konsumklima ein.

Autor:Samba Schulte • 9.7.2008 • ca. 1:25 Min

Inhalt
  1. Trübe Stimmung im ITK-Channel
  2. Düsterer Ausblick
  3. Distribution muss kostendeckend arbeiten

Noch nie war es so teuer, in Deutschland zu leben: Die Preise für Benzin, Nahrung und Heizöl steigen stark und lassen das verfügbare Einkommen der Bürger massiv schrumpfen. Darüber hinaus lag die Teuerung hier zu Lande mit 3,3 Prozent auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Experten prognostizieren, dass im August die Inflation in der Euro- Zone 4,2 Prozent erreichen wird. Ein Fass Öl kostet 145 Dollar, für einen Liter Benzin muss man in Deutschland derzeit 1,60 Euro zahlen. »Die Leute tanken, statt Computer zu kaufen«, bringt es ein Mitarbeiter eines IT-Distributors auf den Punkt.

»Ich führe die Kaufzurückhaltung bei den privaten Endkunden schlichtweg auf fehlende Mittel zurück. Die Menschen haben nicht mehr so viel Geld übrig, da sie für den Lebensunterhalt immer höhere Kosten zu tragen haben«, bestätigt Uwe Neininger, Geschäftsführer von Bürotechnik Neininger aus Donaueschingen. Kooperationen wie Electronic Partner bereiten sich bereits auf das rauere Konsumklima vor: »Im Ausblick auf das zweite Halbjahr werden sicherlich die drastisch gestiegenen Energiepreise insbesondere für Heizkosten und Benzin die Kauflust der Verbraucher dämpfen. Der Rekordölpreis und teure Lebensmittel heizen die Inflation in Deutschland unvermindert an«, so EP-Chef Oliver Haubrich. Der Handel werde sich viel Mühe geben müssen, die Verbraucher zur Freude am Konsum zu animieren.

Die Marktforschung der Computer Reseller News, die »Channeltracks «, bestätigt diese Situation: Von 300 befragten ITK-Händlern glaubt nur noch die Hälfte, dass das eigene Geschäft in den nächsten Monaten wachsen wird. Das ist der schlechteste Wert seit einem Jahr. 41 Prozent gehen von einer Stagnation aus, sieben Prozent prognostizieren gar einen Rückgang – was bedeutet, dass sich die Stimmung in den vergangenen Monaten kontinuierlich verschlechtert hat. Auch bei der Einschätzung der allgemeinen Marktentwicklung in den nächsten Monaten ergibt sich ein trübes Bild: 42 Prozent der deutschen Fachhändler sind optimistisch. 39 Prozent setzen auf Stagnation und 17 Prozent gehen hier von einem Rückgang aus (siehe Grafik in der Printausgabe).