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Verpackungsverordnung: Berufsverbot droht!

»Verpackungsverordnung« – ein Reizwort für viele Händler. Sie sehen darin vor allem eine weitere teure Gängelung. Gleichzeitig ist die Unsicherheit groß, für welchen Reseller welche Pflichten tatsächlich bestehen. So glauben viele Online-Händler, dass sie dank ihres geringen Mengen-Absatzes aller Pflichten entledigt sind. Falsch! Denn nach den neuen Regelungen ist praktisch jeder Versand-Händler betroffen. CRN verschafft Ihnen einen Überblick.

Autor:Redaktion connect-professional • 29.8.2008 • ca. 1:05 Min

Eine der Errungenschaften des Dualen Systems: Die Gelben Tonnen für Leichtverpackungen aus Metall, Kunststoff oder Verbundstoffen.

So funktioniert das Duale System

So funktioniert das Duale System

Bei der Novelle der Verpackungsordnung ging es vor allem darum, Ungleich-Behandlungen zu eliminieren: Die Pflicht, sich am Dualen System zu beteiligen, bestand schon vorher. Doch viele Unternehmen taten dies nicht oder nur teilweise. Dieses »Trittbrettfahrertum« war so verbreitet, dass das gesamte Konzept des Verpackungs-Kreislaufes zu kippen drohte. Insofern war der Gesetzgeber schlicht gezwungen, nachzubessern.

Ziel der Regelungen ist es, alles, was als Verpackung in den Handel kommt, an seinem Lebensende wieder als Rohstoff zurückzugewinnen, indem

• auf der einen Seite Hersteller und Handel alle Verpackungen melden, die sie (zum Verbrauch bestimmt) in Verkehr bringen und

• auf der anderen Seite alle Verpackungen, die im (gelben) Müll 'ankommen', zurückgenommen und verwertet werden (und dabei ebenfalls gezählt werden).

Dafür wird allerdings nicht die einzelne Verpackung verfolgt, sondern der Stoffstrom zum Verbraucher dem Stoffstrom vom Verbraucher gegenüber gestellt. Dies zu ermöglichen, ist die Aufgabe der Dualen Systeme. Sie beteiligen sich an der bundesweiten kommunalen Entsorgung. Dazu bezahlen sie die regionalen Entsorger für die Abholung und Sortierung eines vereinbarten Anteiles des angefallenen »gelben Mülls«. Nach der Sortierung werden ihnen die entsprechenden Mengen an z. B. Glas, Papier/Pappe und Kunststoff zugeordnet.

Diesen Material-Mengen stellen die Dualen Systeme ihrerseits dann die für Hersteller und Händler lizenzierten Mengen in Verkehr gebrachter Materialien gegenüber. Sie müssen dafür versuchen, genau die Mengen, die in der Entsorgung anfallen, auch in der Lizenzierung abzudecken, so dass in der Summe der Verpackungs-Kreislauf geschlossen ist. Denn sie sind dazu verpflichtet, die gesetzlichen Recycling-Quoten zu erreichen.