Vier-Kern-Prozessoren sollen das High-End pushen
Intel kündigte zur CeBIT fast nebenbei auch das neueste Flaggschiff »QX9770« an. Stromsparen liegt dem Chip gar nicht. AMD bereinigt erst mal den TLB-Bug und stellt einige neue Phenom-Modelle in Aussicht. Für Anfang April kann der Handel zudem mit günstigeren Preisen kalkulieren.
Die zur CeBIT vorgestellten Atom- CPUs sind an Energieeffizienz kaum zu übertreffen. Stromsparen ist hingegen nicht die herausragende Eigenschaft von Intels zweiter, offizieller Produktankündigung. Vielmehr markiert der Chip-Hersteller hiermit die neue Leistungsspitze bei Desktop- Prozessoren: Der »Core 2 Extreme QX9770« befriedigt mit vier Kernen, 3,2 GHz Taktrate und 1.600 MHz Front-Side-Bus auch den Leistungshunger von High-End-Gaming.
Bereits Ende März sollen die Prozessoren mitsamt der dazugehörigen Chipsatz-Plattform X48 im Handel erhältlich sein. Der Preis ist allerdings saftig. Zwar taucht die High-End-CPU bis dato noch nicht in der offiziellen Preisliste auf, doch ist ein Preis von 990 US-Dollar (1000er Stückzahlen) realistisch.
Damit hat der Prozessor nicht das Zeug zum Massenprodukt, wird aber sicherlich in der Gamer- Nische als derzeit schnellster Chip seine Käufer finden. Vor allem, da AMD derzeit in diesem Segment den Extreme-CPUs keine Konkurrenz machen kann. Hier bleibt abzuwarten, was die für das zweite Quartal angekündigten 45-Nanometer-CPUs aus der Dresdner Fabrik der aktuellen Intel-Übermacht entgegenzusetzen haben. Bei AMD steht Zuwachs bei den »Phenom«-Prozessoren ins Haus. Bis Ende des Quartals sind zwei Zwei-Kern- Prozessoren (»Phenom 6050« und »Phenom 6250«) geplant. Beide Modelle sollen auf das vom TLBBug befreite B3-Stepping setzen und eine TDP von maximal 65 Watt vorweisen. Internetberichten zufolge soll in Kürze der »Phenom 9850« die Vier-Kern-Serie nach oben hin abrunden.
OEMs wie Dell und HP werden bereits mit den neuen Drei-Kern- Chips der »Phenom 8000«-Familie (Codename: Toliman) beliefert. Der »Phenom 8400« (2,1 GHz) und »8600« (2,3 GHz) verfügen über 512 KByte Level-2 Cache pro Kern und einem zwei MByte großen Level-3-Cache, auf den alle Kerne gemeinsam zugreifen können. Die Triple-Core-CPUs werden in 65-nm-Technik gefertigt und arbeiten mit einer Kernspannung von 1,25 Volt. HEKs stehen noch nicht fest, liegen aber vermutlich zwischen den Dual- und Quad- Core-Prozessoren.
Aktuell müssen Wiederverkäufer für einen »Phenom Quad 9500« (2,2 GHz) circa 129 Euro veranschlagen. Das »9700«-Modell (2,4 GHz) beläuft sich auf 196 Euro.
Im Laufe des Aprils folgen der »Phenom 9550« (2,2 GHz), »9650« (2,3 GHz) und »9750« (2,4 GHz). Nach bisherigen Informationen sind die neuen CPUs mit dem B3- Stepping (erkennbar an der Nummerierung als 9x50) erhältlich. Damit wird der TLB-Bug behoben, der zu einer sehr hohen CPU-Belastung führt und einzelne Anwendungen zum Absturz bringen kann. AMD nutzt dies auch zu einer Preisreduzierung, die für den 7. April angesetzt ist. Betroffen sind unter anderem »Athlon 64 X2 4400+« bis »6400+« sowie einige »Athlon 64 LE«- und »Sempron LE«-Chips. Intel will am 22. April mit neuen Preisen aufwarten.