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VoIP-Markt: Kampf um jeden Kunden

Auch im Jahr 2007 stehen die Zeichen im Telekommunikationsmarkt weiter auf Konvergenz. Während Voice-over-IP im Privat- wie im Geschäftskundenbereich weiter wächst, ist der Kampf um Marktanteile unter den Carriern wie auch bei den Lösungs-Anbietern in vollem Gange. Fachhändler und Systemhäuser profitieren, wenn sie ihren Kunden eine gute Beratungsleistung bieten.

Autor:Redaktion connect-professional • 7.2.2007 • ca. 1:25 Min

Siemens Forschungszentrum in München-Neuperlach: Hochzeit mit Nokia verschoben
Inhalt
  1. VoIP-Markt: Kampf um jeden Kunden
  2. Flexible »Kleine«
  3. Microsoft-Nortel-Allianz
  4. Auch SOHO wächst

Die Vermarktung und Integration von Voice over IP-Lösungen gehört inzwischen für viele Systemhäuser zum Tagesgeschäft. Viele große und mittelständische Unternehmen sehen VoIP nicht mehr als exotisch an, sondern setzen auf die Sprach-Daten-Konvergenz, um die Telefonie und Geschäftsanwendungen besser in ihre Abläufe zu integrieren. Rund 50 Prozent der großen Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern erhoffen sich zudem Kosteneinsparungen, wie im vergangenen Jahr Berlecon Research im Rahmen einer Studie herausfand.

Der boomende VoIP-Markt verändert die Landschaft der Carrier und Hersteller – die Konsolidierung ist in vollem Gange: Bereits Ende 2004 übernahm Avaya die deutsche Tenovis. Ein Jahr später schluckte Ericsson den Telco-Ausrüster Marconi. Der kanadische Anbieter Aastra übernahm das deutsche Traditionsunternehmen DeTeWe und die französische EADS Telecom. Damit eroberten die Kanadier innerhalb weniger Monate eine ansehnliche Marktposition in Europa. Anfang des vergangenen Jahres folgte die Übernahme des VoIP-Anbieters Philips Business Communications durch die japanische NEC. Mit Alcatel und Lucent fusionierten zwei Platzhirsche der Branche. Als nächste Firmenhochzeit dürfte die – wegen der Siemens-Schmiergeldaffäre verschobene – Zusammenlegung der Siemens Com-Sparte mit Nokia anstehen.

Im Bereich der Carrier fällt insbesondere die Akquisitionsstrategie von QSC auf: Nach der Übernahme von Celox im Jahr 2005 verleibt sich QSC jetzt auch die Hamburger Broadnet ein. Während parallel für das Privatkunden- und SOHO-Segment im Zuge der Zusammenarbeit mit Tele2 der neue Anbieter Plusnet aufgebaut wird, formiert sich die QSC-Unternehmensgruppe zunehmend zu einem starken Player im Bereich der Mittelstandskunden. Aus der früher nur in wenigen Städten präsenten Versatel ist nach dem Einstieg des Finanzinvestors Apax und der Verschmelzung mit der Tropolys-Gruppe ein weiterer, bundesweit tätiger Carrier entstanden, der sein eigenes Netz stetig erweitert und der auch die Vermarktung von IP-Kommunikationslösungen im Businessumfeld vorantreibt. Die Hamburger Hansenet hat durch die Übernahme von AOL Deutschland zwar in erster Linie ihr Privatkundengeschäft gestärkt. Die Tochtergesellschaft von Telecom Italia baut aber ungeachtet dessen auch einen Channel-Vertrieb auf, um künftig verstärkt im Bereich IP-Businesskommunikation mitzureden.