Der Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 trotz eines leichten Umsatzrückgangs in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach 334 Millionen Euro Verlust im Vorjahr blieben 2011 unter dem Strich 868 Millionen Euro in der Kasse und damit deutlich mehr als von Analysten geschätzt.
Laut den kürzlich vorgelegten Zahlen ging der Umsatz des amerikanisch-französischen Unternehmens im vergangenen Jahr insgesamt um 2,1 Prozent auf 15,33 Milliarden Euro zurück. Im Schlussquartal 2011 fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresabschnitt sogar um 13 Prozent auf 4,15 Milliarden Euro zurück. Dennoch konnte Alcatel-Lucent seinen Gewinn deutlich von 340 auf 868 Millionen Euro steigern. Dabei konnte das Unternehmen allerdings von Steuereffekten in den USA profitieren, die mit insgesamt 353 Millionen Euro zu Buche schlugen.
Die Zahlen ließen den Aktienkurs von Alcatel-Lucent am Freitag deutlich steigen. Erst einen Tag zuvor hatte der Finanznachrichtenagentur Bloomberg gemeldet, das Unternehmen wolle in Europa 1.800 Arbeitsplätze streichen. Der Konzern steht – wie die Konkurrenten Ericsson und Nokia Siemens Networks - weiter unter starkem Druck, die eigenen Kosten zu senken. In Europa und Nordamerika halten sich die Netzbetreiber mit Investitionen zurück, zudem sind chinesische Konkurrenten mit oft günstigerer Technik kräftig auf dem Vormarsch.
Alcatel-Lucent S.A. war 2006 aus der Fusion des französischen Konzerns Alcatel und des US-amerikanischen Konzerns Lucent Technologies entstanden. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Paris. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 77.000 Mitarbeiter. In Deutschland ist Alcatel-Lucent seit über 100 Jahren aktiv. Die Zentrale befindet sich in Stuttgart; Niederlassungen sind unter anderem in Berlin, Bonn, Düsseldorf, München und Nürnberg ansässig.
Alcatel-Lucent betreibt hierzulande seit Frühjahr 2007 das E-Plus-Netz und seit 1. Juli 2010 das BOS-Digitalfunknetz für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wie die Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Bundeswehr.