Die Kaiserslauterer Informatik-Professorin Dr. Katharina Anna Zweig und ihr Team mahnen zum kritischen Umgang mit Algorithmen.
Algorithmen beeinflussen unseren Alltag: Sie entscheiden, welche Online-Werbung wir sehen, aber auch über die Vergabe von Krediten. An der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern beschäftigen sich Informatik-Professorin Dr. Katharina Anna Zweig und ihr Team im „Algorithm Accountability Lab“ kritisch mit dem Umgang solcher Rechenverfahren. Sie untersuchen unter anderem Methoden, um solche Algorithmen zu kontrollieren. Auf der Computermesse CeBIT am Forschungsstand des Landes Rheinland-Pfalz, wie Algorithmen funktionieren, welche Entscheidungswege sie nutzen und wie sie anhand der verwendeten Daten dazu lernen.
Beim Surfen im Netz hinterlassen wir Datenspuren. Onlinehändler nutzen diese etwa, um uns persönliche Kaufempfehlungen zu geben. Beispiele wie dieses gibt es viele. Algorithmen treffen Vorhersagen und berechnen menschliches Verhalten. Dabei ist oft unklar, welche Daten solchen Rechnungen zugrunde liegen. „Immer mehr Entscheidungen werden heute von solchen Rechenverfahren getroffen. In manchen Fällen kann das sinnvoll sein, da sie zum Beispiel diskriminierungsfrei entscheiden“, sagt Professorin Katharina Anna Zweig von der TU Kaiserslautern, die den Lehrstuhl für Graphentheorie und Analyse komplexer Netzwerke innehat und schon lange zu Algorithmen forscht. „Es kann aber auch zu Fehlentscheidungen kommen, zum Beispiel bei einem Algorithmus, der vorhersagt, ob eine Person einen Kredit zurückzahlen wird oder nicht. Wäre es in einem solchen Szenario besser, möglichst wenig Kredite zu vergeben, die fast nie platzen, oder lieber mehr, um mehr Personen die damit verbundenen Chancen zu gewähren?“