Beim diesjährigen Simobit-Kongress - sichere Anwendung der mobilen Informationstechnik - in Köln wurden den Teilnehmern erste mobile Anwendungen in der Praxis gezeigt.
Im Krankenwagen vor dem Kölner Hotel Intercontinental liegt kein Unfallopfer, dafür hängen Touchscreens und eine Videokamera an der Wand. Mit einem Testfahrzeug erprobt das Aachener Forschungsprojekt Med-on-@ix die Arbeit eines Telenotarztes: Statt eines leibhaftigen Arztes soll in Zukunft ein Mediziner aus der Ferne den Rettungskräften Anweisungen geben. Die Informationen über den Zustand des Patienten wie das EKG bekommt er gesendet, hinzu kommen Aufnahmen des Patienten per Videokamera. „Häufig braucht ein Notarzt zum Unfallort länger als der Krankenwagen, und in jedem zweiten Fall ist ein Notarzt gar nicht nötig“, sagt Max Skorning, Projektleiter von der Uniklinik Aachen.
Der Telenotarzt war nur eine der Anwendungen, die am 2. November auf dem Simobit-Kongress in Köln präsentiert wurden. Dort trafen sich 150 Experten unter dem Motto „Mobile Arbeit braucht sichere ITK“. Mittelpunkt der Konferenz waren zwölf Leuchtturmprojekte, die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) im Rahmen des Programms „Sichere Anwendung der mobilen Informationstechnik in Wirtschaft und Verwaltung“ (Simobit) fördert. Die Regierung verspricht sich von den Vorbildprojekten eine schnellere Verbreitung mobiler Dienste in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen.