Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer: "Es ist gut, dass dem Missbrauch von Telefonwerbung ein Riegel vorgeschoben wird. Telefonanrufe dürfen als Marketing- und Serviceinstrument nicht durch schwarze Schafe in Verruf geraten."
Scheer beführwotet, dass der Bundestag weiter reichenden Forderungen nach einer allgemeinen schriftlichen Bestätigung telefonischer Verträge eine Absage erteilt hat. "Es wäre nicht praktikabel, alle Bestellungen zunächst als unwirksam zu betrachten, bis sie schriftlich bestätigt werden. Das würden auch die Kunden nicht akzeptieren", erklärt der Bitkom-Präsident. Das 14-tägige Widerrufsrecht reiche an dieser Stelle aus. "Es ist auch im Interesse der Verbraucher, das Verfahren nicht unnötig kompliziert zu machen."
Ein Widerrufsrecht soll es nicht geben bei Services, die direkt per Telefon oder Fax erbracht werden, zum Beispiel Auskunftsdiensten. Diesen Passus hat der Bundestag neu in den Gesetzentwurf aufgenommen. Scheer: "Damit hat die Politik Augenmaß bewiesen – die telefonischen Mehrwertdienste hätten sonst auf dem Spiel gestanden."
"Seriöse Unternehmen wissen, dass sie ohne das Vertrauen der Kunden langfristig keinen Erfolg haben", betont Scheer. Unerlaubte Anrufe, die Verbraucher verärgern, seien also im wohlverstandenen Eigeninteresse zu vermeiden. "Im Bitkom sind wir überzeugt, dass sich kundenorientiertes Verhalten auszahlt."