Bitkom fordert weitere Investitionen in Breitbandnetze

8. Januar 2009, 11:40 Uhr | funkschau sammeluser

Im Jahr 2008 verfügten 75 Prozent der deutschen Haushalte über einen Online-Anschluss. Damit liegt die Bundesrepublik, so berichtet der Bitkom, im europäischen Vergleich auf Platz 5 hinter den Niederlanden (86 Prozent), Schweden (84), Dänemark (82) und Luxemburg (80). Die Forderung: Der Ausbau der Breitbandnetze soll ins Zentrum der anstehende Konjunkturpakete rücken.

"Deutschland startet von einer stark verbesserten Position ins Internet-Jahr 2009", beurteilt Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer die Zahlen. Die Bundesrepublik hat bei der Versorgung mit Internetanschlüssen in den vergangenen Jahren stetig zugelegt. Verfügte im Jahr 2002 lediglich knapp jeder zweite Haushalt (46 Prozent) über einen Onlinezugang, waren es im Jahr 2007 schon sieben von zehn. Das ist ein Zuwachs von mehr als 54 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Von 2007 auf 2008 stieg der Anteil der Internethaushalte um weitere 5,6 Prozent. Dennoch glaubt Scheer: "Trotz der großen Fortschritte bei der Internetversorgung muss weiter in die TK-Netze investiert werden – vor allem in den Ausbau des Breitbandnetzes."

"Das Internet ist das bedeutendste Infrastrukturprojekt des 21. Jahrhunderts", glaubt Scheer. "Was früher das Eisenbahngleis oder die Autobahn war, ist heute das Breitband-Internet." Mit schnellem Internet werden wirtschaftliche Prozesse verbessert, neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen kommen auf den Markt, neue Bildungsangebote werden möglich. Scheer: "Deutschland braucht flächendeckend Glasfaser-Breitbandnetze. Diese Investitionen werden der Wirtschaft in schwierigen Zeiten wesentliche Impulse für mehr Wachstum und Beschäftigung geben." Insofern sei es wichtig, den Ausbau der Breitbandnetze mit ins Zentrum der anstehenden Konjunkturpakete zu rücken. Scheer: "Breitbandausbau ist der richtige Schritt zur richtigen Zeit."

Das Länder-Ranking zur Internetversorgung basiert auf aktuellen Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Berücksichtigt wurden Haushalte mit mindestens einem Mitglied in der Altersgruppe von 16 bis 74 Jahren. Zu weiteren Ergebnissen: Großbritannien (71 Prozent), Frankreich (62) und Italien (42) liegen teils deutlich zurück: Sie belegen die Plätze 7, 9 und 21.

 


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