Bitkom: Umsatz im deutschen ITK-Markt bleibt 2009 stabil

11. Dezember 2008, 12:51 Uhr | funkschau sammeluser

Der Verband Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat seine Umsatzerwartung für das Jahr 2009 angesichts der wirtschaftlichen Eintrübung nach unten korrigiert. Demnach wird der Markt für Informationstechnik, Telekommunikation und digitale Unterhaltungselektronik in Deutschland mit einem Volumen von 144,6 Milliarden Euro lediglich auf dem Niveau des Vorjahres bleiben.

Im Jahr 2008 wächst der ITK-Gesamtmarkt nach Prognose des Bitkom noch um 1,2 Prozent. „Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Hightech-Industrie drücken in einigen Marktsegmenten die Umsatzerwartungen nach unten“, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Während die IT-Nachfrage weiter wächst, müssen die Märkte für Telekommunikation und Unterhaltungselektronik Einbußen hinnehmen. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage wollen im kommenden Jahr 39 Prozent der ITK-Firmen trotz der Krise zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, ein Drittel will die Zahl der Beschäftigten stabil halten und 28 Prozent planen einen Stellenabbau.

Bitkom-Präsident Scheer forderte die Bundesregierung mit Blick auf die wirtschaftliche Krise auf, überfällige Investitionen in die öffentliche Hightech-Infrastruktur zu tätigen und forschende Unternehmen steuerlich zu entlasten. 

Nach der aktuellen Bitkom-Prognose wird der Markt für Informationstechnik im Jahr 2009 um 1,5 Prozent auf rund 66 Milliarden Euro zulegen. „Die IT-Ausgaben dürften trotz der konjunkturellen Turbulenzen weiter leicht wachsen“, sagte Scheer. „Die Informationstechnik ist für Unternehmen in einer Krisensituation von strategischer Bedeutung, weil sie die Betriebe effizienter und leistungsfähiger macht.“ Mit einer wachsenden IT-Nachfrage sei auch von der öffentlichen Hand zu rechnen, deren Investitionen kaum von konjunkturellen Schwankungen abhängig sind. Ein Fünftel der IT-Ausgaben entfielen auf öffentliche Kunden. Getragen werde das Wachstum im IT-Sektor von den Anbietern von Software und IT-Services, die im Jahr 2009 voraussichtlich um 3,1 Prozent auf 48,5 Milliarden Euro zulegen können. Der Umsatz mit IT-Hardware gehe dagegen um 2,4 Prozent auf knapp 19 Milliarden Euro auf zurück.  

Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten und Kommunikationstechnik wird laut BITKOM im kommenden Jahr um 1,2 Prozent auf 65,4 Milliarden Euro sinken. „Der Telekommunikationsmarkt steht unabhängig von den wirtschaftlichen Turbulenzen unter starkem Preisdruck“, sagte Scheer. „Aber auch im kommenden Jahr wird mehr telefoniert und länger im Internet gesurft.“ Dabei führen die Markteingriffe der EU zu Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe. „Künstliche Preissenkungen sind nur vermeintlich gut für die Kunden. Mittelfristig behindern sie den Ausbau der Netze“, glaubt Scheer. 

Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage forderte der Bitkom die Politik auf, Hightech-Projekte der öffentlichen Hand zu beschleunigen. Der Verband beziffert den Investitionsstau in den Verwaltungen, im Gesundheitssystem und im Bildungswesen auf rund 8 Milliarden Euro.  

Als weiteres Instrument zur Bewältigung der Krise schlägt der Bitkom vor, innovative Unternehmen, die stark in Forschung und Entwicklung investieren, steuerlich zu entlasten. „Deutsche und ausländische Konzerne bekommen mit einer steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) einen zusätzlichen Anreiz, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Deutschland zu betreiben. Das bringt hochwertige Jobs für den deutschen Arbeitsmarkt“, sagte Scheer. Das Instrument der steuerlichen FuE-Förderung sei kurzfristig umsetzbar und steigere über die aktuelle Krise hinaus die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. Bei der steuerlichen FuE-Förderung können Unternehmen Personalausgaben für Forscher, Abschreibungen auf Geräte und Labore sowie Ausgaben für externe Forschungsaufträge steuermindernd geltend machen.


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