Der Ausbau der Breitbandinfrastruktur habe einen unmittelbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Kraft, so eine Studie im Auftrag von Siemens Nokia Networks. Deutschland. Diese und eine weitere Studie belegen, dass es hier Nachholbedarf in Deutschland gibt.
In Zeiten zunehmender Technologisierung wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, dass sie ausreichend an ein Breitbandnetz angebunden sind. Orte ohne eine solche Infrastruktur laufend zunehmend Gefahr, dass Firmen abwandern. Nun zeigt der »Breitband Index 2009« im Auftrag von Siemens Nokia Networks, dass zudem einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Leistung eines Landes (Bruttoinlandsprodukt) und dem Ausbau der Breitbandinfrastruktur gibt. Im Rahmen der Diskussion um die Investitionen in diesem Bereich im Rahmen der Konjunkturprogramme, kommt diese Erkenntnis sicher recht.
Die »Connectivity Scorecard 2009« im Auftrag von Nokia Siemens Network bewertet die Breitbandinfrastruktur unter anderem von 25 Industrie-Länder (Innovation-based)
in den drei Bereichen Unternehmen, Privathaushalte und Behörden.
Durchgeführt hat die Studie das Forschungsinstitut LECG. Dieses hat dazu mit Leonard Waverman zusammengearbeitet, Professor an der London Business School. Dabei ist es nicht um den Effekt gegangen, dass Investitionen natürlich auch das Bruttoinlandsprodukt steigern. Vielmehr hat die Studie untersucht, welche zusätzliche Wirkungen die Investitionen entfalten.
In konkreten Zahlen sieht das für Deutschland so aus: Würden pro hundert Einwohner fünf Breitbandzugänge gebaut, stiege das Bruttoinlandsprodukt um 10 Milliarden Dollar. Bei zehn Anbindungen wären es dann sogar 20 Milliarden Euro. Dass es dabei um Deutschland aber nicht zum Besten bestellt ist, zeigt die USA. Hier kämen bei 5 Leitungen knapp 58 Milliarden Dollar hinzu. Bei 10 Breitbandanschlüssen wären es sogar 115 Milliarden Dollar.
Auch bei der »Connectivity Scorecard 2009« spiegelt sich diese Situation wieder. Hier sind unter anderem 15 Industrienationen im Auftrag von Nokia-Siemens bewerten worden. Ausgeführt wurde sie ebenfalls von LECG und Waverman. Hier befindet sich die USA an Platz 1 und Deutschland auf Platz 13. Davor liegen auch Schweden, Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Großbritannien, Kanada, Australien, Singapur, Japan, Finnland und Irland. Die Connectivity-Scorecard bewertet die Breitbandinfrastruktur der Länder in den drei Bereichen Unternehmen, Privathaushalte und Behörden.
Nach der Untersuchung »Breitband Index 2009« hat Deutschland noch ein weiteres Problem. Es wird zwar auf der einen Seite viel Geld für Hardware, Software und IT-Dienstleistungen ausgegeben. Auf der anderen Seite nutzen die Menschen im privaten die entsprechende Infrastruktur und darauf aufbauende Lösungen wenig.