Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge will der Bund den Betrieb des eigenen TK-Netzes nun nicht mehr ausschreiben, sondern selbst übernehmen.
Bislang betreibt die DTAG-Tochter T-Systems das TK-Netz, welches die vertrauliche Kommunikation zwischen einzelnen Regierungsstellen im abgeschirmten Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB) ermöglicht. Der Verkauf von T-Systems an ausländische Anbieter könnte dazu führen, dass fremde Geheimdienste E-Mails abfangen oder Telefonate mithören, so die Befürchtung des Bundes. Im Bundesverwaltungsamt in Köln solle die neue Leitstelle angesiedelt werden.
Der IT-Direktor des Bundes, Martin Schallbruch, äußerte sich gegenüber der Wirtschaftswoche: "Wir nehmen die zentrale Steuerung und den Betrieb des Netzes selbst in die Hand, damit wir besser, billiger und sicherer werden". Bis 2010 will der Bund den Netzumbau abschließen. Laut Schallbruch soll damit zudem ein einheitliches Hochsicherheitsnetz entstehen, das Bundesregierung, Bundesverwaltung und die Bundesländer miteinander verbindet.
Die mit unterschiedlichen Sicherheitsstandards nebeneinander existierenden diversen staatlichen Netze sollen entfallen. Zudem möchte Schallbruch beim Bezug der Infrastruktur künftig mit verschiedenen Anbietern zusammenarbeiten, nicht mehr nur mit der Deutschen Telekom.