Im Juni verbreitete sich Covid-19 massenhaft in der Belegschaft am Hauptsitz im Umfeld des Fleischbetriebs Tönnies Holding. Mit Hilfe einer digitalen und mobilfähigen Lösung für die Mitarbeiter-Kommunikation hat das Unternehmen die schwierige Ausnahmesituation intern bewältigt.
Arbeiten im Schlachthof: taktgebunden und unter Zeitdruck
Ein Großteil der etwa 16.500 Beschäftigten des Fleischbetriebs der Tönnies Holding verrichtet die Arbeit an den Entladerampen oder steht an Schlacht- und Zerlegebahnen. Diese Arbeitsplätze sind geprägt von taktgebundenen Tätigkeiten und Schichtarbeit. Der Zeitdruck ist groß, um Anforderungen an die Lebensmittelhygiene in Primärerzeugung, Produktion, Verarbeitung und Vertrieb zu gewährleisten. Statt an PC-Arbeitsplätzen arbeiten Mitarbeiter in Schlacht- und Produktionshallen und besitzen nur begrenzten Zugang zu Computern. Tönnies informiert die Belegschaft daher größtenteils über Aushänge in den Schlacht- und Produktionshallen, zum Teil sind für die interne Kommunikation auch E-Mails im Einsatz. Vorgesetzte mussten die Informationen daher häufig auch mündlich weitergeben. Das hatte zur Folge, dass Mitarbeiter Aushänge gelegentlich übersahen und im schlimmsten Fall wichtige Veränderungen und Entscheidungen des Arbeitgebers erst aus der Zeitung erfuhren.
Kommunikation über viele Standorte
Mit 29 Standorten und zahlreichen Beschäftigten mit PC-Arbeitsplätzen wie in der IT, in Buchhaltung, Kommunikation, Marketing oder in der Personalabteilung ist die interne Kommunikation der Tönnies Holding schon in normalen Zeiten eine Herausforderung. Zwischen ihnen und den Beschäftigten in Schlachthöfen und Verarbeitungshallen war der Zugang zu internen Informationen sowie Austausch von einem großen Gefälle gekennzeichnet. Die Unternehmensleitung suchte eine Lösung, mit der sie möglichst alle Beschäftigten umgehend und umfassend informieren konnte und entschied sich für einen mobilfähigen digitalen Kanal. Das neue Kommunikations-Tool sollte mehrsprachig sein, um Missverständnisse und Informationslücken zu verringern. Denn beschäftigt sind Menschen aus 80 Nationen, die sich alle in ihrer Muttersprache informieren können sollten. Eine weitere wichtige Anforderung des international tätigen Unternehmens bestand im individuellen Steuern des Informationszugriffs. Jeder Mitarbeitende sollte neben den unternehmensweiten Kanälen nur auf den Kanal seines eigenen Standortes zugreifen. Die Lösung sollte außerdem sowohl als App auf den Smartphones der Mitarbeitenden wie auch an den Desktop-Arbeitsplätzen in den Büros einsetzbar sein. Die Bedeutung einer guten Kommunikationskultur führte weg von der bislang gelebten traditionellen Top-Down-Kultur hin zu einer transparenten Zwei-Wege-Kommunikation, die die Belegschaft aktiv einbezieht. Die neue digitale Lösung sollte daher auch über eine Funktion für Live-Chats verfügen, über die Mitarbeiter untereinander kommunizieren können. Für das Feedback gibt es eigene Funktionen wie Umfragen oder die Möglichkeit, Posts der Unternehmenskommunikation oder der Geschäftsleitung zu kommentieren und zu liken. Dazu sollten die Beschäftigten über das Tool jederzeit eigene Fragen stellen können.