Tetra leistet durch die vielseitige Nutzung der Dienste deutlich mehr als ein gewöhnliches Funk-Netz. Für den flexiblen Einsatz wurde das Tetra-1-Modul von SAE zur Integration in Fernwirknetze und Überwachungsaufgaben konzipiert.
Das Tetra-1 ist ein kompaktes Funkmodul mit industriefester Ausführung, hoher EMV und Weitbereichsversorgung. Es wird als Übertragungskomponente neben der Fernwirkstation aufgebaut und in Kombination mit Series-5-Fernwirksystemen direkt konfiguriert.
Die Flexibilität zeigt sich in den breiten Anwendungsgebieten: in der Stromversorgung von der Stationsautomatisierung im Smart-Grid, Einspeisemanagement von Erzeugeranlagen und Integration von Blockheizkraftwerken in virtuelle Kraftwerke über Überwachung und Regelung von Gasübergabestationen, Steuerung von Brunnen und Hochbehältern, Überwachung im Kanalnetz, bis hin zu Verkehrsleitanzeigen und Parksysteme im Verkehr.
Die Anbindung wird über eine einfache V.24-Schnittstelle über Patchkabel an das Fernwirksystem hergestellt. Über den AT-Befehlsatz werden Tetra-Teilnehmer definiert, der gewünschte Modus aktiviert und die permanente Verbindung zur Funkzelle aufgebaut. Ein mehrstufiger Watchdog-Algorithmus sichert die Funktion.
Zur Datenübertragung wird entweder der Tetra-Netzdienst SDS oder Packet-Data verwendet. Der SDS-Dienst arbeitet mit kurzen Telegrammen im Organisationskanal und kann für eine IEC-60870-5-101-Verbindung mit Punkt-Punkt oder mit Multipunkt benutzt werden. Packet-Data ist TCP/IP-basiert und eignet sich für Multipunkt-Verbindungen über IEC 60870-5-104 mit direkter LAN-Anbindung an der Basisstation.
Die SDS-Textmeldung entspricht im wesentlichen der SMS-Übertragung bei GSM. Je nach Länge der SDS belegt sie bei der Übertragung mindestens zwei Halbslots (für 77 Bit Gesamtlänge). Eine SDS kann bis zu 2.047 Bit lang sein.