Nachdem die Hersteller sich bisher gegen eine Verlängerung des Memorandums zu einheitlichen Smartphone-Ladegeräten sperren, droht die EU ihnen jetzt mit einem weitreichenden Gesetz.
Bereits seit Anfang des Jahres laufen die Gespräche zwischen der EU-Kommission und den Smartphone-Herstellern über eine Verlängerung des Memorandums für einheitliche Ladegeräte aus dem Jahr 2009. Doch bisher konnten sich die verschiedenen Interessengruppen nicht darauf einigen, die Ende 2012 ausgelaufene freiwillige Einigung fortzuschreiben. Deshalb droht die EU-Kommission jetzt mit einer Zwangsverpflichtung auf einen einheitlichen Standard. Vergangenen Woche wurde von EU-Industriekommissar Antonio Tajani vorsorglich ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren eingeleitet. Dieses könnte neben Mobiltelefonen auch andere Geräte wie Tablet-PCs, Navis und Digitalkameras zu einem gemeinsamen Standard verpflichten.
--- forum[x] ---Die Hersteller fühlen sich gleichzeitig missverstanden und wollen sich in den nächsten Wochen gemeinsam und ausführlich zu den genauen Gründen für ihre Verweigerung äußern. Einer der von ihnen kritisierten Punkte soll dabei sein, dass die maximal zulässige Stromstärke des aktuellen Micro-USB-Anschluss nicht ausreiche um die immer größer und leistungsstärker werdenden Geräte schnell genug mit ausreichend Energie zu versorgen. Grundsätzlich sind die meisten der Hersteller jedoch offenbar bereit, die Umwelt- und verbraucherfreundliche Standardisierung der Ladeanschlüsse weiter voran zu treiben.