Erfolgreiche Fehlersuche nach Handy-Defekt

4. Juli 2008, 0:00 Uhr | funkschau sammeluser

Die im deutschen Mobilfunk marktüblichen GSM- und UMTS- Endgeräte arbeiten nicht immer fehlerfrei. Bei der Fehleranalyse kommen zahlreiche Parameter in Frage.

Von Achim Grolman

Etwa drei bis acht Prozent aller Handys werden während der Garantiezeit als defekt reklamiert. Die genaue Prozentzahl hängt vom Handytyp ab und davon, wie gut der Hersteller seine Produktionsprozesse im Griff hat. Es gibt auch eine Anzahl von Handys, die gar nicht defekt sind, sondern bei denen der Fehler in der Bedienung, in Netzüberlastung oder fehlendem Prepaid-Guthaben zu suchen ist. Daher gibt es sowohl für die Service-Annahme in größeren Telekommunikationsläden als auch für Eingangskontrolle, Reparatur und Endtest in Werkstätten jeweils geeignete Funkmessplätze für GSM- und UMTS-Endgeräte.

Während am „Point of Return“, also bei der Reklamation im Laden vom Messgerät nur ein „OK“ oder „nicht OK“ gefragt ist, erlaubt der Funkmessplatz für den Einsatz in der Werkstatt die detaillierte Analyse des Hochfrequenz-Sendesignals vom Endgerät, aber auch der Empfangsqualität im Handy. Empfangspegel und -qualität werden bei einem normalen Gespräch regelmäßig an die Basisstation übermittelt. Für Testzwecke baut der Funkmessplatz eine Verbindung mit dem Handy auf einem Testkanal auf und kann damit sowohl das Sendesignal messen als auch die gesendeten Daten einschließlich gemeldeter Empfangsstärke auswerten. Wichtig ist es, das Fehlerbild beurteilen zu können. Der Funkmessplatz zeigt nur an, wenn ein Messparameter außerhalb der Toleranzen ist; die Zuordnung zu einer bestimmten Komponente muss der Benutzer in der Regel selbst vollziehen. Dafür geben die folgenden Abschnitte Hilfestellung.

Testparameter bei GSM und UMTS

Die wichtigsten Messungen am Sendesignal des Handys betreffen Sendeleistung, Frequenzgenauigkeit und Modulationsqualität. Je nach Hersteller ist es manchmal auch hilfreich, das Signalspektrum zu ermitteln. Die Sendeleistung des Handys wird in allen Netzen von der Basisstation gesteuert. Der Pegel ist grundsätzlich ein wichtiger Parameter – ist er zu niedrig, kann die Basisstation das Handy nicht empfangen. Ist er zu hoch, kann das Signal zu Störungen in benachbarten Zellen führen und die Akkukapazität ist schneller erschöpft. Bei UMTS, wo alle Handys auf derselben Frequenz senden, ist die genaue Leistungsregelung zudem essentiell, da die Basisstation sonst die anderen Handys nicht mehr empfangen kann, es würde also eine ganze Zelle gestört.

GSM-Handys haben 15 absolute Leistungsstufen, die von der Basisstation explizit eingestellt werden. Die Sendeleistung muss bei jeder Stufe innerhalb einer vorgegebenen Toleranz von wenigen Dezibel liegen. Liegt der Pegel außerhalb der Toleranz, weil beispielsweise ein Bauteil ausgetauscht wurde, lohnt sich ein kompletter Abgleich aller Pegel in allen Bändern der jeweiligen Funktechnologie.

Demgegenüber werden UMTS-Handys von ihrer Basisstation angewiesen, eine relative Änderung vorzunehmen, also mit mehr oder weniger Leistung als bisher zu senden. Hier wird die Änderung des Sendepegels zum Kriterium. Da diese Schritte aber meist durch das Chipsatz-Design festgelegt sind oder intern gemessen werden, wird beim UMTS-Handy im Service nur überprüft, ob die maximale Sendeleistung, abhängig von der Leistungsklasse, erreicht wird.


  1. Erfolgreiche Fehlersuche nach Handy-Defekt
  2. Bestimmen der Empfangsqualität

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