Hauptschlagader für Datentransport

Festnetz weiterhin unverzichtbar

22. März 2013, 10:05 Uhr | Elke von Rekowski
Cloud-Computing sorgt dafür, dass das Festnetz auch künftig als solide Hauptschlagader für Daten unverzichtbar bleibt (Foto: maxkabakov - Fotolia.com).

Das Festnetz ist noch lange nicht am Ende. Eine aktuelle Studie zeigt: Mit 51 Prozent tragen Sprach- und Datenübertragungen per Festnetz weiterhin den größten Teil zum Gesamtumsatz mit Telekommunikationsdiensten bei.

Der Mobilfunk-Sektor gewinnt demnach nur langsam an Boden. So wurden im vergangenen Jahr 41,3 Prozent der Umsätze mit Funkdiensten erzielt - nur 1,7 Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Durchgeführt worden ist die Studie »Branchenkompass 2013 Telekommunikation« von Steria Mummert Consulting zusammen mit dem F.A.Z.-Institut. Den Ergebnissen zufolge glauben die Telekommunikationsdienstleister an den Technologiemix aus Mobilfunk- und Festnetzlösungen. So werden zwar jüngere Kunden in Zukunft weniger über das Festnetz und dafür mehr über das Handy telefonieren und surfen. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen in Deutschland ist jeder Zweite zum Verzicht auf das Festnetz bereit. Für den Transport von Daten bleibt das Festnetz jedoch weiterhin die Hauptschlagader, sind sich die Experten sicher.

Zwei wichtige lebenserhaltende Maßnahmen für das Festnetz sind demnach Cloud Computing und der wachsende Konsum von Videos im Internet. Externe Rechenzentren werden künftig immer häufiger Daten und Programme für Unternehmen speichern, aktualisieren und pflegen. Der Datenverkehr wird daher sowohl im Download- als auch im Upload-Bereich ansteigen. Auch das interaktive Fernsehen, das sich nach Ansicht der Studie in den kommenden drei Jahren zunehmend durchsetzen wird, benötigt Leitungskapazitäten. Die Nutzung von Videodaten wächst um fast 50 Prozent pro Jahr.

Beide Trends sorgen dafür, dass die Kupfer- und Glasfaserleitungen als Transporteur steigender Datenmengen auf Jahre unersetzlich bleiben. »Die enormen Datenflüsse durch virtuelle Lagerplätze in den Datenclouds sowie die zunehmende Multimedianutzung der Konsumenten lassen sich in der erforderlichen Bandbreite und Stabilität nicht allein über Funknetze abdecken«, sagt Reinhold Weber, Telekommunikationsexperte von Steria Mummert Consulting. Für Sprach- und Datennetze ist ein Mix aus Festnetz und LTE- und UMTS-Netzen unerlässlich.


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