Probleme bereitet Unternehmen aber immer noch die Interoperabilität zwischen MPLS-Netzwerken unterschiedlicher Anbieter. MPLS-Lösungen sind fast ausschließlich über das Netzwerk eines Carriers möglich. Befinden sich die Standorte des Kunden jedoch nicht in der Nähe des Einwahlknotens (Point of Presence, PoP) des Carriers und ist eine Anbindung an das MPLS-Netzwerk wirtschaftlich nicht tragbar, muss der Kunde entweder auf unterschiedliche Netzwerke zugreifen oder für einige Standorte andere Technologien einsetzen.
Um die Netze anderer Carrier mit dem eigenen zu verbinden, wird das Border Gateway Protocol (BGP) benutzt. Dieses Protokoll für das Routing zwischen autonomen Systemen beschreibt, wie sich Router untereinander die Verfügbarkeit von Verbindungswegen zwischen den Netzen propagieren. Da sich Carrier jedoch ihre Serviceklassen unterschiedlich einteilen, kommt es beim Wechsel in das Netz eines anderen Carriers oft zu Problemen mit der Übernahme und Weitergabe der Serviceklassen. Serviceverluste sind die Folge.
Für internationale Unternehmen ist die Reichweite des MPLS-Netzwerks deshalb auf die Reichweite des ausgewählten Providers beschränkt. Ein Backbone kann nicht problemlos und unter Beibehaltung aller Servicelevels und -klassen mit dem eines anderen kommunizieren.