Globale Netzwerk-Infrastrukturen im Überblick

13. September 2010, 15:02 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Die sichere Lösung: IPSec-VPN

Daher greifen viele Unternehmen auf IPsec-VPN zurück. IPsec-VPN wird über eine öffentliche IP-Infrastruktur betrieben und verursacht im Allgemeinen geringere Kosten als ein MPLS-Netz. Es kann über eine beliebige Anzahl verschiedener Provider laufen. Da jedoch jeder angeschlossene Standort über eigene, komplexe Konfigurationen verfügt, ist der Verwaltungsaufwand von IPsec-VPN im Vergleich mit MPLS sehr hoch. Außerdem sind besondere Tools und Qualifikationen nötig, um das Netz zu verwalten.

Unbegrenzte Netzwerk-Abdeckung
Ein MPLS-Netzwerk, das weltweit nur auf einem einzigen Carrier basiert, hat nicht in jedem Land die gleiche notwendige Knotendichte, um Service-Level-Agreements (SLAs) und Cost-of-Service (CoS) zu garantieren. Große Carrier haben internationale Reichweite, aber nur eine geringe Dichte in den Ländern, die nicht zu ihren Kernmärkten gehören.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, ein Multi-Carrier-Netzwerk international als eine einzige Einheit zu managen. Ein solches Multi-Carrier-Netzwerk ist über eine MPLS-Matrix-Lösung möglich. Router-basierte Services stellen dabei die Verbindung zwischen unterschiedlichen Netzen her. Verschiedene MPLS-Infrastrukturen werden in der Matrix-Lösung über die MPLS Service Integration Points zusammengeführt. Als Ergebnis erhält der Kunde eine Lösung, die aus Total Cost of Ownership (TCO)-Gesichtspunkten sinnvoll ist, weil Carrier nur dort eingesetzt werden, wo sie ihre Stärken haben.

Die MPLS Service Integration Points stellen sicher, dass sich die Unterschiede in CoS und QoS der verschiedenen Carrier-Netzwerke abbilden und übernehmen lassen, wenn die Daten von einem Netzwerk ins andere geroutet werden. Außerdem konvertieren sie die Bezeichnung von einem Carrier in eine Form, die die anderen lesen und erkennen können. Der Vorgang läuft über eine virtuelle Router-Technologie in Schnittstellengeschwindigkeit. Dafür muss ein so genannter Matrix-Service installiert werden.

Mit dieser Multi-Carrier-Lösung können Kunden ihre lokalen Niederlassungen an jeden beliebigen Carrier-MPLS-Knoten anbinden. Die virtuelle Router-Technologie vermittelt zwischen den unterschiedlichen MPLS-CoS-Infrastrukturen bis hin zum Customer-Site-Zugang und bietet durchgehenden QoS. Die Netzwerk-Abdeckung ist in diesem Fall unbeschränkt, da grundsätzlich jede MPLS-Infrastruktur in die MPLS-Matrix eingebunden werden kann.

Unternehmen können so die jeweils besten MPLS-Netzwerkanbieter in jedem Land zu einer einheitlichen MPLS-Lösung zusammenführen.


  1. Globale Netzwerk-Infrastrukturen im Überblick
  2. ADSL2 für Standortvernetzung auf kurzen Distanzen
  3. Wimax – die Breitbandalternative mit begrenzter Reichweite für DSL-freie Gebiete
  4. Nachfrage nach Ethernet steigt
  5. Interoperabilitätsprobleme bei MPLS und Lösungsansätze
  6. Die sichere Lösung: IPSec-VPN
  7. Ausblick: Netze im Cloud-Zeitalter

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