Lobbyspiele gegen ­Verbraucherrechte

Hick Hack um Roaming-Gebühren

29. Mai 2015, 13:43 Uhr | Peter Tischer
© Anton Balazh - Fotolia

Ende dieses Jahres sollten die Roaming-Gebühren in Europa abgeschafft werden, nun will die Politik sie durch die ­Hintertür beibehalten.

Schon seit 1993 existiert der europäische Binnenmarkt, der freien Waren- und Kapitalverkehr, Dienstleistungsfreiheit sowie den freien Personenverkehr innerhalb der Mitgliedstaaten garantiert. Dagegen mutet die Praxis der Roaming-Gebühren im europäischen Ausland wie ein unzeitgemäßes Relikt aus längst vergangenen Tagen an. Wieso muss man für die Smartphone-Nutzung im europäischen Ausland mehr bezahlen, wenn Menschen und Waren die Grenzen ohne Kontrolle und ohne zusätzliche Kosten passieren können? Auch deshalb war 2013 die Initiative von EU-Kommissarin Neelie Kroes, die Roaming-Zusatzkosten innerhalb Europas abzuschaffen, von Verbraucherschützern und Konsumenten begrüßt worden. Kroes wollte den Roaming-Kosten damals bis Ostern 2014 ein Ende bereiten. Das war vor über einem Jahr, gezahlt werden muss weiter. Jetzt steht sogar das Ende der Roaming-Kosten selbst auf der Kippe, wie aus einem veröffentlichten Papier des Europarats hervorgeht. Das Beispiel zeigt, welche Macht Lobbyverbände noch immer in Europa haben, auch wenn es um elementare Verbraucherrechte geht.


  1. Hick Hack um Roaming-Gebühren
  2. Hick Hack um Roaming-Gebühren (Fortsetzung)

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