Im kommenden Jahr will Huawei die Spitzenposition im Smartphone-Markt übernehmen. Die stetige Kritik aus den USA sei dabei sogar hilfreich, so Consumer-Chef Richard Yu, denn seitdem kenne das Unternehmen jeder.
Im vergangenen Jahr war Huawei auf dem weltweiten Smartphone-Markt bereits bis auf weniger als drei Millionen verkaufte Geräte an Apple herangerückt und konnte anders als die beiden Marktführer Samsung und Apple, die Einbußen hinnehmen mussten, kräftig zulegen. Der chinesische Hersteller greift nach dem Smartphone-Thron und will diesen spätestens 2020 erobern. In einem Interview anlässlich der Vorstellung des neuen »P30« äußerte sich Richard Yu, CEO der Consumer Business Group, zuversichtlich, dies zu schaffen – selbst wenn man in einigen wichtigen Märkten wie Brasilien, Südkorea und den USA nicht die Spitzenposition erreiche.
Umso besser läuft es dafür in vielen anderen Ländern und speziell im Heimatmarkt, wo die fortwährende Kritik an chinesischen Herstellern im Allgemeinen und Huawei im Speziellen dazu geführt hat, dass die Verbraucher verstärkt zu einheimischen Smartphones greifen. Doch auch im Rest der Welt sieht Yu die Position von Huawei durch den US-Bann eher gestärkt, sei durch diesen doch auch für das Unternehmen geworben wurden. »Viele Leute hatten noch nie von Huawei gehört, aber jetzt kennt Huawei jeder«, so der Manager.
Im vergangenen Jahr hatte Huawei, obwohl der Konzern international unter Druck steht, seinen Umsatz um 19,5 Prozent auf umgerechnet rund 95 Milliarden Euro steigern können, der Gewinn wuchs um 25 Prozent auf umgerechnet 7,8 Milliarden Euro. Dies war vor allem dem starken Smartphone-Business zu verdanken, das um 45,1 Prozent zulegte. In dem Markt ist Huawei nicht nur mit seiner eigenen Marke aktiv, sondern auch dem Brand »Honor«. Der ist ist laut Yu auf dem besten Wege, der zweitgrößte Brand auf dem chinesischen und der viertgrößte auf dem weltweiten Smartphone-Markt zu werden.