In Sachen Unified Communications

14. März 2008, 0:00 Uhr | Markus Kien

Experten der Telekommunikation erwarten in den nächsten Jahren den verstärkten Einsatz konvergenter Netzwerke. Den Fokus richten die Unternehmen dabei auf Unified Communications – Experten sehen noch Aufklärungsbedarf.

Von Gunnar Sohn

Die Bündelung von Daten- und Sprachnetzen, Endgeräten, Kommunikationskanälen, Produktivitäts- und Prozessanwendungen wird unter dem Schlagwort Unified Communications subsummiert. „Wird Unified Communications die neue Killerapplikation?“ Diese Frage erörterte eine Fachrunde in Düsseldorf. Dabei, so stellten die Diskussionsteilnehmer fest, gibt es noch eine Menge Aufklärungsbedarf. So sieht Robert Willebrand, Geschäftsführer des Beratungshauses Willebrand & Partner, Unified Communications zunächst als wichtiges Projekt für große Unternehmen: „Der Rest weiß noch gar nicht, dass es das gibt. In unseren Projekten stellen wir fest, dass es an Informationen dazu mangelt, welche Lösungen verfügbar sind und welcher Nutzen dahinter steht.“ Mittelfristig erwartet er aber auch bei mittelständischen Unternehmen das Bekenntnis zu Unified Communications.

Diese Reihenfolge erwartet auch Mehdi Schröder, Vice President Sales bei Ericsson Deutschland; allerdings will er sich nicht auf Unternehmensgrößen festlegen. „Unified Communication-Lösungen werden dann eine Sogwelle auslösen, wenn sich Kräfte am Markt bündeln. Der Markteintritt von Microsoft könnte etwa diese Welle auslösen, da ein großer, weltweit über Marktmacht verfügender Anbieter in das Geschäft der etablierten TK-Hersteller einsteigt.“ Es sei daher ohne Belang, von welchen Unternehmensgrößen oder Branchen man spreche, so Schröder. Daneben werde es natürlich Unternehmen geben, die eine klassische TK-Anlage mit einer Applikation kaufen, ebenso jene, die komplett auf eine Softswitch-basierte Softwarelösung umsteigen. Vor allem müsse in Führungsebenen mehr über den Business-Ansatz oder den Business-Impact gesprochen werden. „So lange der Geschäftsführer oder der Unternehmenslenker weiterhin die Kommunikation beim Hausmeister oder beim Facility Manager aufhängt, wird es keinen Durchbruch geben“, so Schröder.

Wichtig sei in jedem Fall, dass man einem Geschäftsführer oder aber dem jeweiligen Entscheidungsträger die Vorteile von Unified Communications verdeutliche, so Robert Willebrand. „Unified Communication ist eine Technik, deren Nutzen tatsächlich einsehbar und messbar im Sinne von Produktivitätsfortschritten ist. Das lässt sich leicht vermitteln und bringt Vorteile im Wettbewerb“, bestätigt Christoph Ferdinand vom Systemintegrator Damovo. Dabei solle man nach Ansicht des Berliner Sprachdialogexperten Lupo Pape von Semantic Edge nicht nur die unternehmensinterne Kommunikation betrachten, sondern auch die mit den Kunden. „Diese wollen ein Unternehmen per E-Mail, Sprache, Fax oder Briefen erreichen. Unified-Communications-Lösungen führen die Kommunikationskanäle in einem einheitlichen Kundenservice zusammen, garantieren kanalübergreifend Respons und bieten so einen ganz entscheidenden Mehrwert“, so Pape.


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