Interview: Der Wettbewerbsvorteil offene NGN-Architektur

11. November 2010, 11:48 Uhr | Claudia Rayling
© HFTL

Die Wettbewerbssituation unter den Telkos spitzt sich mehr und mehr zu. Mit Sprachdiensten ist dank Flatrate-Politik längst nichts mehr zu holen. Wachstumspotenzial hingegen bergen Dienste wie VoIP oder IPTV. Um schnell, flexibel, einfach und kostenoptimiert neue Services anbieten zu können, braucht es eine offene NGN-Architektur – als Basis für erfolgreiche Mehrwertdienste.

Von Claudia Rayling

Die Hochschule für Telekommunikation Leipzig ist eine der führenden wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland, die sich mit den verschiedenen Facetten moderner Telekommunikation beschäftigt. funkschau sprach mit Diplom-Ingenieur Michael Maruschke, Mitarbeiter an der HFTL, über Anforderungen und Herausforderungen einer wettbewerbsfähigen NGN-Architektur.

funkschau: Wie schätzen Sie die Perspektiven ein, die sich durch eine IMS (IP-Multimedia-Subsystem)-basierte NGN-Architektur ergeben?

Michael Maruschke: Next-Generation-Networks ist als Basis- und Distributions-Technologie einer der Hoffnungsträger für eine nachhaltige Entwicklung neuer Innovations- und Erlösquellen im Telekommunikationsmarkt von Morgen. Web-2.0-Anwendungen sollen dann zukünftig mit klassischer Telefonie konvergieren und zu neuen Mehrwertdiensten - und damit auch Erlösquellen - führen. Entscheidend für diese ITK-Erfolgsstory ist eine offene Entwicklungsarchitektur, die eine dynamische Weiterentwicklung bestehender Applikationen ermöglicht. Und eben dies gewährleistet eine IMS-basierte NGN-Architektur.

funkschau: Welches Potenzial steckt in einem IMS-basierten NGN?

Maruschke: Zunächst einmal liegt das größte Potenzial natürlich in der offenen Technologie selbst, und es besteht sicherlich die Hoffnung auf eine ähnliche „kleine Revolution" wie im Markt der mobilen Applikationen. Mit dem IMS-basierten NGN sind wir außerdem auf dem besten Weg zur erfolgreichen Personalisierung von Kommunikations-Anwendungen über alle Kommunikationskanäle hinweg. Neben der Personalisierung bietet die Portabilität und damit Mobilität von solchen Anwendungen eine neue Form von Flexibilität, die eine Entkoppelung von speziellen Endgeräten ermöglicht. Eine herstellerübergreifende Verknüpfung von Anwendungen zu Triple-Play-Applikationen wird möglich und bietet Endanwendern ebenso wie Anbietern bisher undenkbare Kombinationen - von beispielsweise interaktivem IPTV mit Web- und Telefonie-Anwendungen.


  1. Interview: Der Wettbewerbsvorteil offene NGN-Architektur
  2. Das Potenzial des IMS-Standards
  3. Mehr über die Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HFTL)

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