funkschau: Herr Samoun, alle reden von Cloud Computing. Das Konzept dahinter klingt ja gut, aber wird die Sache nicht sehr wolkig, wenn es darum geht, diese Rechner auch am Laufen zu halten?
Gilles Samoun: Es ist ja noch viel komplizierter als Sie andeuten. Diese Rechner, von denen Sie sprechen, sind ja alles andere als einheitlich, sondern bilden einen bunten technologischen Zoo, in dem vom Mobiltelefon bis zum Sechskern-PC alles vorhanden ist. Eine Menge unterschiedlicher Betriebssysteme und ganz viele verschiedene Anwendungen. Und eine Komponente oder auch mehrere aus diesem wolkigen Sammelsurium gehen immer mal wieder in die Knie und die Anwender beziehungsweise ihre Firmen verlieren Zeit, Geld und Nerven.
funkschau: Wie kann man verhindern, dass diese Vielfalt zum Chaos wird und
einem über den Kopf wächst?
Samoun: Indem man zunächst einmal eine stabile und sichere Remote-Verbindung zu den verschiedenen Geräten aufbaut. Erst dann kann man ja steuernd eingreifen. Dies geschieht ebenfalls per Fernzugriff auf den Rechner. Mit telefonischen Anweisungen oder dergleichen wäre das Chaos hingegen komplett. Das beste daran, der Anwender merkt im Normalfall nicht, dass die Computer remote gepflegt werden. Aber es muss natürlich auch eingegriffen werden, wenn schon etwas passiert ist und das System zusammengebrochen ist.
funkschau: Wie sind genau die Abläufe, wenn bei System- oder Anwendungsproblemen Support aus der Ferne notwendig wird?
Samoun: Dann schalten sich Spezialis-ten ein und helfen bei der Behebung des Fehlers oder beheben den Fehler in eigener Regie. Es gibt verschiedene Modi. Der Rechner kann zum Beispiel vollständig von außen oder gemeinsam vom externen Spezialisten und dem Nutzer gesteuert werden. Es ist aber auch möglich, dass der
externe Spezialist nur Beobachterstatus hat. Die Daten werden dann einer SSL und 256-Bit-Rijndael-AES-Verschlüsslung übertragen. Hier muss vor allem auf starke Passwörter geachtet werden.