Lagebild der Digitalen Gesellschaft

Jeder Dritte fühlt sich in digitaler Welt überfordert

23. Januar 2018, 13:43 Uhr | Autorin: Renate Grimming, dpa / Redaktion: Axel Pomper
© Andriy Popov - 123RF

Die Gesellschaft wird zunehmend digitaler. Doch jeder dritte Mensch in Deutschland fühlt sich nicht für die Digitalisierung gerüstet. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Initiative D21.

Der D21-Digital-Index der Initiative D21 e. V  liefert seit 2013 jährlich ein umfassendes Lagebild zur Digitalen Gesellschaft in Deutschland.

32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Dynamik und Komplexität der Digitalisierung überfordere. 38 Prozent der Bevölkerung sei wenig oder überhaupt nicht daran interessiert, ihr Wissen im Bereich Computer, Internet und digitale Themen zu vertiefen. Die Menschen in Deutschland seien insgesamt allerdings so digital wie nie zuvor unterwegs, die digitale Spaltung verringere sich jedoch nicht. Diesen Trend könne man dem aktuellen Digital-Index 2017/2018 entnehmen.

«Wir beobachten zwar eine positive Entwicklung», sagte Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative. Immer mehr Menschen würden sich souveräner, kompetenter und aufgeschlossener in der digitalen Lebenswelt bewegen. «Doch nach wie vor fühlen sich viele nicht für die digitale Welt gewappnet.» Hier wären in allen Bereichen der Bildung mehr Anstrengung erforderlich, so Schwaderer.

Der Analyse zufolge nutzen erstmals über 80 Prozent der Menschen in Deutschland das Internet. Treibende Faktoren sind demnach Smartphones. Unter den 50 bis 64-Jährigen und den über 65-Jährigen nutzen jeweils 5 Prozent mehr das Netz, um 10 beziehungsweise 3 Prozentpunkte legte die mobile Nutzung zu. Insgesamt verzeichne man eine leichte Steigerung bei der Internetnutzung, dennoch stünden 16 Millionen Menschen in Deutschland digital abseits.

Die Initiative D21 ermittelt seit 2013 in ihrem Digital-Index den Digitalisierungsgrad in der Bevölkerung. Dabei werden Indexpunkte zwischen 0 und 100 ermittelt, die Aspekte wie Zugang, Nutzung, Kompetenz und Offenheit in einer Kennzahl erkennbar machen soll. Mit 53 Indexpunkten sei der Indexwert erstmals seit 2013 um 2 Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, hieß es. Dennoch befinde sich der Digitalisierungsgrad in Deutschland «weiterhin nur auf mittlerem Niveau».

Über die Studie

Der D21-Digital-Index ist eine Studie der Initiative D21, durchgeführt von Kantar TNS. Sie erfasst die deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. Mittels persönlich-mündlicher Befragung, sog. „face-to-face“-Erhebung (CAPI = computergestütztes persönliches Interview) wurden 20.424 Interviews in Deutschland durchgeführt.

Das Studienprojekt ist gemeinschaftlich finanziert über eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie durch Sponsoring. Premiumpartner: Allianz Deutschland AG, Fujitsu Technology Solutions GmbH, Google Germany GmbH, Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), PwC Strategy& (Germany) GmbH. Partner: CHG-MERIDIAN AG, Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutsche Telekom AG, Ericsson GmbH. Unterstützer: Bertelsmann Stiftung, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V., Capgemini Deutschland, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., Ricoh Deutschland GmbH


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