Neue Wende im Streitfall zwischen Unitymedia und KabelWelt. Nachdem der Retail-Betreiber Strafanzeige gegen den Kabelnetz-Anbieter stellte, musste das Unternehmen nun Insolvenz anmelden.
Erneute Überraschung in der Auseinandersetzung zwischen Unitymedia und KabelWelt. Der Retail-Betreiber hat am 4. Mai vor dem Amtsgericht Hechingen zwei Anträge auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Dies betrifft sowohl die KabelWelt Beteiligungs GmbH als auch die KabelWelt GmbH & Co. KG, die beide ihren Sitz in Bisingen haben. Für die KabelWelt Beteiligungs GmbH wurde Rechtsanwalt Holger Leichtle als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Den Fall der KabelWelt GmbH bearbeitet sein Rechtsanwalts-Kollege Sebastian Krapohl. Beide Juristen sind von der Stuttgarter Kanzlei Schultze & Braun.
Die Insolvenzverwalter haben nun die Aufgabe, das jeweilige Vermögen der Schuldner-Unternehmen zu sichern und zu erhalten. Auch müssen sie prüfen, ob das verbliebene Kapital ausreicht, um die Kosten des jeweiligen Verfahrens zu decken.
KabelWelt betrieb über zwölf Jahre lang zahlreiche Shops für Unitymedia, bis sich beide Parteien im April im Streit trennten. 40 Unitymedia-Standorte wurden nach der fristlosen Kündigung durch den Retail-Betreiber geschlossen. »Wir haben zum Schluss keine andere Wahl gesehen, anders auf die gravierenden Vertragsverstöße zu reagieren«, teilte KabelWelt-Geschäftsführer Volker Herrmann damals gegenüber CRN mit. Am 27. April stellten die Anwälte seines Unternehmens sogar Strafanzeige gegen Unitymedia bei der Kölner Staatsanwaltschaft. Zudem kündigte Herrmann zivilrechtliche Schritte an: »Wir gehen aufgrund der Rechtslage von Ansprüchen in Millionenhöhe gegenüber Unitymedia aus.«