Kommentar: Home Smart Home

29. Oktober 2010, 13:08 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Zauberwort: Service

Service-Provider müssen nach neuen Geschäftsmodellen suchen und neue Wege der Kundengewinnung und -bindung etablieren. Auch und insbesondere im Falle des Smart-Home lautet das Zauberwort „Service“.  

Netzwerkanbieter schlüpfen in neue Rollen und werden nicht länger reine Technologie-Lieferanten bleiben, sondern gefordert sein, komplexe Lösungen zu entwickeln und vertikale Ansätze zu realisieren. Sie werden zu Brückenbauern werden. Dabei spielt das Thema „Service-Integration“ auch für die Netzwerkanbieter eine immer wichtigere Rolle. Die Kosteneinsparungs-Maßnahmen seitens der großen Telcos hat diese Verschiebung verursacht und bietet nun den Netzwerkanbietern die Chance, ihre System-Kompetenz und Marktreichweite auszubauen, und sich mit dem Smart-Home neu zu positionieren. Services, die klassischerweise durch die Service-Provider besetzt waren, werden von diesen outgesourct werden.

Die Zeit der Umstrukturierung ist schon in vollem Gange, doch momentan herrscht noch wildes Wuchern vor – es gibt keine oder nur wenige Standards. Was benötigen wir also aus technischer Sicht noch zur Vollendung einer Endkunden-tauglichen und funk-tionsfähigen Smart-Home-Infrastruktur?

Wir brauchen Portale, die flexibel standardisierte Sensoren und Aktoren einbinden, die auf Standards und definierten Service-Klassen beruhen.  Diese Portale bilden das Zentrum der Steuerung und stehen auf der einen Seite mit dem Home-Gateway und auf der anderen Seite mit dem Anwender in Verbindung.

Daneben brauchen wir Netze, die skalierbare und modulare Erweiterungen im Heim ermöglichen. Angepasst an die jeweilige Anwendung, den Ort im Haus und die zeitliche Erreichbarkeit, wenn beispielsweise nur das Signal beim Öffnen des Fensters benötigt wird.

Gleichzeitig werden Schutzmechanismen gewollt, welche die privaten Daten des Besitzers auch privat lassen und nicht wie in einer Cloud möglicherweise unbefugten Dritten zugänglich machen. Service-Providern fällt hier nun die Rolle zu, dieses gesamte System bereit zu stellen, zu managen und vor allem dem Kunden verständlich zu erklären.

Momentan versucht noch jeder seine eigenen Ansätze und Vorstellungen zu realisieren. Um wirklich effektiv zu sein, ist aber ein richtiges Umdenken vonnöten. Alte Rivalitäten müssen über Bord geworfen und neue Kooperationen nicht nur gedacht, sondern mutig angegangen werden. Service-Integration mit Betonung auf Integration geht nur gemeinsam. Die getrennte Sichtweise auf Hard- und Software wird verschwimmen – gemeinsame, Kunden-orientierte Lösungen werden nachgefragt und entwickelt werden.

Wer mitdenkt, wird entdecken, dass das kein Nachteil sondern eine gewaltige Chance für jeden Einzelnen ist. Jeder kann sich und seine Kompetenz einbringen und an der Festlegung zukünftiger Standards beteiligt sein.


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