Vom 15. Mai an werden nur noch maximal 19 Cent pro Minute fällig, egal ob Festnetz-Telefon oder Handy. Eine SMS kostet dann maximal 6 Cent. Hinzu kommt die Mehrwehrsteuer.
Die EU-Kommission nannte am Montag ein Beispiel: Eine Italienerin telefoniert jeden Monat zwei Stunden mit ihrer Tochter in Belgien - und zahlt dafür rund 105 Euro. Nach den neuen Regeln, auf die sich Europaparlament und EU-Staaten im vergangenen Juni geeinigt hatten, würde sie dafür nun höchstens noch 27 Euro zahlen. Der Wegfall der Roaming-Gebühren war schon im Sommer 2017 in Kraft getreten.
»Überteuerte Anrufe und SMS aus dem deutschen Netz ins EU-Ausland gehören bald der Vergangenheit an«, sagte Susanne Blohm von der Verbraucherzentrale Bundesverband am Montag. »Preise sollten nicht davon abhängen, ob ein Dienst im Inland erbracht wird, oder eine Grenze überschreitet.« Neben den 28 EU-Ländern gelten die neuen Vorschriften bald auch in Norwegen, Island und Liechtenstein. Verbraucher müssen von den Anbietern über die Änderung informiert werden.
Aber werden die neuen Regeln überhaupt gebraucht? Eine EU-weite Umfrage zeigt, dass vier von zehn befragten EU-Bürgern im vergangenen Monat eine Person im EU-Ausland kontaktiert haben. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) wählte dazu traditionelle Wege wie den Anruf vom Festnetz oder vom Handy sowie die SMS. Zwei von drei Deutschen gaben spontan allerdings auch an, niemanden im EU-Ausland kontaktiert zu haben.