Laut den Analysten von ABI Research soll der LTE-Traffic unter diesen Voraussetzungen in 2013 um über 200 Prozent wachsen, und damit doppelt so stark wie die bislang am häufigsten genutzte Vorgängertechnologie 3G. Für den Fachhandel bieten sich damit hervorragende Chancen, von diesem Aufschwung mit zu profitieren. Zielgruppe ist dabei allerdings vorerst noch nicht der Massenmarkt. Grundsätzlich macht eine Unterscheidung zwischen mobilem und stationärem LTE Sinn. Während rund 20 Millionen Haushalte mit DSL-Leitungen und weitere vier Millionen per Kabelnetz mit stationärem Internet versorgt werden, hat die Gesamtzahl der LTE-Nutzer die Millionengrenze noch nicht erreicht. Hinzu kommt, dass auch die bereits etablierten Standards durch Neuentwicklung aufgewertet werden. Durch Bonding und Vectoring wird derzeit etwa das bestehende DSL-Netz weiter beschleunigt. Insofern lohnt sich stationäres LTE in diesem Bereich meistens nur, um nicht oder unterversorgte Whitespots anzubinden. Neben abgelegenen ländlichen Gebieten gehören hierzu vermehrt die Randbereiche der Ballungszentren, in denen Unternehmen schnellere Anschlüsse als das bestehende Kupfernetz benötigen.
Wichtiger ist bereits der mobile LTE-Markt. Doch selbst unter den Smartphonebesitzern, die direkt von LTE profitieren könnten, wissen laut YouGov bisher nur rund 50 Prozent um die Vorzüge der neuen Technologie. Lediglich 15 Prozent können sich demnach bei den aktuellen Preisen vorstellen, einen LTE-Vertrag abzuschließen.
Damit geht es für den Fachhandel vorerst vor allem darum Nischen auszumachen, in denen die Vorzüge wirklich benötigt werden. Solche Märkte bieten sich insbesondere in Branchen, die dringend mobile Breitbandverbindungen benötigen. Aktuell gehören dazu beispielsweise staatliche Forstbetriebe, Großbaustellen oder Vertriebsdienste, die bandbreitenintensive mobile Cloud Computing-Anwendungen wie Videotelefonie, Business Intelligence oder Customer Relationship Management Daten benötigen. Unterstützung gibt es dabei von den Herstellern und Providern. So bietet AVM in Kooperation mit Vodafone entsprechende Pakete für Fachhändler. »In diesem Segment kann der Fachhändler heute bis zu 150 Euro pro abgeschlossenem Kunden verdienen«, verspricht Müller-Albring. »Wir freuen uns, dass wir diesen Markt mit unseren Händlern sehr gut entwickeln können«. Der Markt wachse so gut, dass weitere Partner gesucht werden. Seit Oktober vergangenen Jahres hat AVM bereits über 1.500 Reseller für die Lösungen gefunden, bis Sommer soll sich diese Zahl noch einmal verdoppeln.