Die LTE/SAE Trial Initiative (LSTI) hat zwei Testphasen für LTE-Technologie erfolgreich abgeschlossen.
Diese bestanden darin zu demonstrieren, dass die grundlegende LTE/SAE-Funktionalität und -Performance auch mit einer Prototypausstattung erreichbar sind, die noch nicht dem Standard entspricht. Es ging dabei um die Testphasen TD-LTE-PoC-M3/M4 (LTE TDD-Proof-of-Concept-Meilenstein 3/4). Time Division Duplex (TDD) ist die Anwendung des Time-Division Multiplexing, bei dem Sende- und Empfangssignale getrennt werden. Die LSTI (Long Term Evolution/System Architecture Evolution Trial Initiative) ist ein weltweiter Zusammenschluss von Herstellern und Netzbetreibern. LTE soll ab dem kommenden Jahr UMTS und andere 3G-Mobilfunk-Technologien weltweit ablösen.
Für die Tests für TD-LTE-PoC-M3/M4 hatte die LSTI einen Kernsatz von Testpunkten festgelegt, die mit den Anforderungen für LTE/SAE des 3GPP (Third Generation Partnership Project) und der NGMN (Next Generation Mobile Networks Alliance) abgestimmt worden waren. Die Arbeit der TD-LTE-Phasen-M3/M4 bestand aus einer Analyse der 3GPP- und NGMN-Anforderungen, Testmethoden und -konfigurationen, Lieferung ergänzender Ergebnisse von Seiten der Anbieter sowie Analyse und Konsolidierung dieser Ergebnisse durch die LSTI-PoC-Work-Group. Über 90 Messkampagnen von sieben Anbietern wurden konsolidiert um herauszufinden, inwieweit LTE ein verbessertes Benutzererlebnis für die Verbraucher bieten kann, und um den Netzbetreibern zu verdeutlichen, wie die Technologie in realistischen Szenarien funktionieren wird.
Die angestrebte Spitzen-Bandbreiteneffizienz der Branche von 5 Bit/s*Hz (Downlink) und 2,5 Bit/s*Hz (Uplink) kann bei Übertragung unter realistischen Bedingungen im Freien erzielt werden. MIMO-Technologie unter realistischen Bedingungen, mit Datenraten von über 40 MBit/s (Bandbreiteneffizienz: 7,3 Bit/s*Hz), gemessen im Freien mit einer 2x2-Antennen-Konfiguration. Endbenutzerraten variieren stark je nach Sendebedingungen und Netzwerklast. Die minimal angebotene Geschwindigkeit am „Zellenrand“ zu Hochlastzeiten wird mit einer Bandbreiteneffizienz pro Benutzer von etwa 0,06 Bit/s*Hz angenommen (mit zehn aktiven Benutzern pro Zelle). LTE/SAE könne garantierte Bitraten bereitstellen um Echtzeitservices wie etwa IPTV zu unterstützen. Erste Ergebnisse demonstrierten, dass TD-LTE bei Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h funktioniert.
Die gemessenen Zeiten für die Verbindungsherstellung liegen unter den geforderten 100 ms (Millisekunden). Paketübertragungszeiten in eine Richtung von unter 5 ms konnten mit einem TD-LTE-System erzielt werden. Roundtrip-Reaktionszeiten, wie sie Endbenutzer erfahren, die einen Internetserver „anpingen“ erfüllen die Zielvorgaben von 3GPP und Branche. Tests unter idealen Laborbedingungen haben demonstriert, dass TD-LTE in der Lage ist, VoIP mit minimalen Werten für Latenz, Jitter und Paketverlust zu unterstützen. Mobilitätstest im Freien hätten gezeigt, dass die Datenflussunterbrechungen während Handovers die NGMN-Anforderungen für „Echtzeit-Services“ erfüllen, selbst für Videokonferenzen unter Verwendung von HD-Video. Mit diesen Meilensteinen wurden die Proof of Concept-Tests, die erste Testphase der LSTI-Allianz, sowohl für FDD als auch TDD abgeschlossen. Nun, da die PoC-Phase abgeschlossen ist, kann die LSTI zügig zu weiteren Phasen übergehen, darunter IODT (Interoperabilitäts Development Test), IOT (Interoperabilitäts Test) und FCT (Friendly Customer Test).