Die Experten warten gespannt auf den Start von LTE. Die Messgeräte-Industrie hat bereits einige hochwertige Modelle für die Entwicklungsphase präsentiert. Große Stückzahlen für Produktion und Service wird es aber erst mit wachsenden LTE-Endgeräte-Stückzahlen geben. Moray Rumney, technischer Experte von Agilent aus South Queensferry, hat funkschau die wichtigsten Fragen zum Thema LTE beantwortet.
funkschau: Die Carrier und die Handy-Hersteller bereiten sich auf die Einführung von Long-Term-Evolution vor. Sind diese Profi-Kunden insgesamt und auch messtechnisch gerüstet, den Mobilfunk der nächsten Generation in den Markt zu bringen?
Moray Rumney: Der Markteintritt von LTE wird wirklich mit Spannung erwartet. Wer erlebt hat, wie andere große Mobilfunkstandards eingeführt worden sind, etwa GSM, CDMA und UMTS, weiß, dass es bei jeder neuen Technologie einige Jahre dauert, bis sie sich im Massenmarkt etabliert haben. In den ersten Jahren nach der Einführung bügeln die Erstanwender technische Probleme aus, die Geräte werden stabiler und die Zahl der Kunden wächst. All das braucht Zeit.
funkschau: Long-Term-Evolutiond wir mit hohen Datenraten arbeiten. Wie kann sichergestellt werden, das die angestrebten Zahlen auch in der Praxis erreicht werden?
Rumney: Die Spitzenwerte der Datenraten von LTE, wie sie immer wieder in den Schlagzeilen stehen, sind eine Klasse für sich. Für Betreiber und Kunden viel wichtiger aber sind Durchschnittsleistung und -kapazität des Netzes unter typischen Bedingungen. Für eine realistische Leistungserwartung muss man eine vernünftige Netzlast berücksichtigen. Man schätzt, dass LTE unter realistischen Bedingungen eine um etwa 50 Prozent bessere Spektraleffizienz aufweist als die neuesten HSPA+-Netze. Die Kapazität von LTE hängt von der vom Betreiber installierten Bandbreite ab. Die hohen Datenraten von LTE sorgen für einen zusätzlichen Bündelungsgewinn, durch seine geringere Latenz fühlt sich das Netz für den Kunden schneller an.