funkschau: Messgeräte-Hersteller müssen immer früh am Ball sein. Wie stellt Agilent sich auf mögliche neue Entwicklungen ein?
Rumney: Bei vielen HF- und Mikrowellenanwendungen gibt es momentan einen Trend hin zu integrierten Testsystemen. Speziell bei der Softwareentwicklung sind externe Systemintegratoren oftmals preisgünstiger als die Entwicklung im eigenen Haus. Testgeschwindigkeit und besserer Durchsatz werden immer wichtiger, natürlich ohne Kompromisse bei der Messgenauigkeit. Dahinter steht ein ständiger Kostendruck, nicht nur bei kommerziellen Anbietern, sondern auch in den Sektoren Luft- und Raumfahrt sowie bei der Militärtechnik. Um sicherzustellen, dass Agilent immer an der Spitze der Entwicklung steht, arbeiten wir aktiv in über 32 Standardisierungsgremien mit, also dort, wo neue Standards entwickelt werden. Wir arbeiten mit frühen Kunden zusammen und richten uns nach ihren Testbedürfnissen. Die so gewonnenen Erfahrungen lassen wird dann in folgende Versionen unserer Messeräte einfließen.
funkschau: Wie sehen Ihre Prognosen für 2011 aus? Wie wird sich der Messgeräte-Markt insgesamt und der Bereich von Agilent in Deutschland entwickeln?
Rumney: Der Mobilfunkmarkt ist immer mehr global ausgerichtet, wir sehen somit weniger regionale Unterschiede als bisher. Agilent entwickelt seine Messlösungen weiter, und zwar sowohl im preisgünstigen wie auch im Hochleistungssegment des Marktes, wobei softwaredefinierte Anwendungen eine immer größere Bedeutung haben. Mit wachsender Komplexität der Aufgaben erweisen sich modulare Messgeräte als wertvolle Lösung; ihre Bedeutung wächst. Agilent engagiert sich deutlich auf diesem Sektor und hat auf der Autotestcon im September dieses Jahres 47 neue modulare Produkte vorgestellt.