6.000 Entlassungen erwartet

Microsoft räumt bei Nokia auf

15. Juli 2014, 11:13 Uhr | Lars Bube
Im Rahmen der Nokia-Integration müssen tausende Microsoft-Mitarbeiter um ihre Stellen bangen. (Foto: Kaarsten - fotolia.com)

Im Rahmen der Integration von Nokia in die eigenen Unternehmensstrukturen will Microsoft offenbar über 6.000 Stellen streichen.

Knapp drei Monate nach der vollständigen Übernahme des finnischen Mobilfunkkonzerns Nokia beginnt Microsoft jetzt mit den Integrations- und Aufräumarbeiten. Dabei sind offenbar harte Einschnitte geplant. Wie amerikanische Medien mit Bezug auf Insider berichten, sollen weltweit mehr als 6.000 Stellen gestrichen werden. Neben Nokia-Angestellten könnte der Kahlschlag zur Verschlankung auch viele Microsoft-Mitarbeiter aus dem Umfeld der Mobilfunksparte treffen, deren Positionen durch die Nokia-Übernahme nun doppelt besetzt sind. Damit wäre es die größte Entlassungswelle in der Geschichte von Microsoft. Bei der letzten großen Kürzungsrunde 2009 hatte das Unternehmen rund 5.800 Mitarbeitern gekündigt.

Microsoft hat die Gerüchte zwar bislang nicht direkt bestätigt. Konzernchef Satya Nadella hat auf Nachfragen auf der aktuell in Washington stattfindenden Weltweiten Partnerkonferenz allerdings bereits orakelt, dass die Integration von Nokia und die damit einhergehenden strukturellen Umbauten nicht ohne Reibungsverluste vonstatten gehen könne. Mit einer ähnlichen Information hatte er seine Mitarbeiter vor wenigen Tagen auch in einer öffentlichen Email auf die anstehenden strategischen Umbaumaßnahmen vorbereitet. Genauere Informationen zu einer entsprechenden Entlassungswelle könnte es dann bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen in der nächsten Woche geben.

Auch Wirtschaftsexperten gehen von tausenden zu erwartenden Kündigungen bei Microsoft und Nokia aus. So hat etwa das Wall Street Journal errechnet, dass Microsoft durch die Übernahme nun insgesamt rund 127.000 Mitarbeiter beschäftigt. Damit erreicht das Unternehmen nur noch einen Umsatz von 786.400 US-Dollar und einen Gewinn von 220.800 Dollar pro Mitarbeiter. Konkurrenten wie Apple und Google sind hier wesentlich effizienter aufgestellt. Apples Umsatz und Gewinn pro Mitarbeiter liegt mit 2,1 Millionen beziehungsweise 461.200 Dollar mehr als dreimal so hoch. Auch Google steht mit 1,3 Millionen und 270.500 Dollar wesentlich besser da als Microsoft derzeit.


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