funkschau: In welchen Einsatz-Bereichen kommt für Sie das Mieten von Messgeräten in Frage?
Clive Nunn: Das Mieten von Messgeräten empfiehlt sich zum einen für den projektbezogenen Bedarf. Wenn die Geräte also für einen kurzen Zeitraum benötigt werden und sich die Anschaffung dieser nicht rechtfertigen lässt. Zum anderen werden Geräte zur Überbrückung gemietet, etwa wenn das eigene Gerät gerade kalibriert oder repariert wird oder ein neu gekauftes Gerät noch nicht geliefert wurde.
funkschau: Ist es für Techniker vor Ort sinnvoll, mit einem gemieteten Messgerät zu arbeiten?
Clive Nunn: Es ist durchaus sinnvoll, dass Techniker mit gemieteten Geräten arbeiten. Die Geräte sind alle kalibriert und wurden vor dem Versand auf Herz und Nieren geprüft. Daher können sich Nutzer 100 Prozent auf die Geräte verlassen. Darüber hinaus haben sie sofortigen Zugriff auf die neueste Technik und müssen nicht mit älteren Geräten arbeiten. Das bedeutet sowohl Zeitersparnis als auch mehr Freude an der Arbeit!
funkschau: Gibt es Bereiche in Forschung und Entwicklung, die gemietete Geräte sinnvoll machen?
Clive Nunn: Unsere Erfahrung zeigt, dass im Bereich F&E oftmals teure oder sehr spezielle Geräte für nur einen kurzen Zeitraum benötigt werden, zum Beispiel für EMV-Messungen oder die Durchführung kritischer Messwerte bevor das neue Produkt an die Fertigung übergeben wird. Aber auch hier gibt es nicht selten einen dringenden Bedarf zur Überbrückung, wenn das eigene Gerät in Reparatur ist.
funkschau: Glauben Sie, dass es einen wachsenden Mietmarkt für Messgeräte gibt?
Clive Nunn: Dass der Mietmarkt für Messgeräte wächst, ist an der steigenden Anzahl der Anfragen und Verträge deutlich zu erkennen. Viele Firmen, ob klein oder groß, versuchen verstärkt ihr stets knapper werdendes Investbudget zu schonen und den operativen Etat besser auszuschöpfen. Dafür ist das Mieten von Messgeräten ideal. Diese Entwicklung sieht man nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
funkschau: Hat der Ausbau der Glasfaser und LTE-Netze darauf einen Einfluss?
Clive Nunn: Gerade diese Bereiche haben deutlich zum Boom des Mietgeschäfts in Europa beigetragen. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um den projektbezogenen Bedarf, der nur kurz- bis mittelfristig voraussehbar ist. Da es sich oft um sehr teures Equipment handelt, zum Beispiel für die 10/40-GBit/s-Netzwerktechnik, ist das Mieten der entsprechenden Messgeräte für viele Firmen die einzige vernünftige Lösung.