Anfang der Woche sorgte ein falsch konfigurierter Nameserver in Nordkorea dafür, dass sich kurzzeitig eine Liste mit allen in dem Land registrierten Websites abrufen ließ. Sie umfasst nur 28 Einträge.
Von Nordkorea aus ist das Internet überschaubar. Es können wegen der umfangreichen Zensur nur wenige ausländische Websites aufgerufen werden, zu denen sich gerade mal 28 einheimische Seiten mit .kp-Domain gesellen. Das offenbarte zu Wochenanfang ein falsch konfigurierter Nameserver, der Anfragen freizügig beantwortete und ein Auslesen der gesamten DNS-Zone erlaubte.
Der Fehler fiel dem TLDR-Projekt auf, das Zone Transfers für alle existierenden Top Level Domains erfasst und die Liste mit den 28 nordkoreanischen Websites auf Github veröffentlichte. Neben Seiten von staatlichen Organisationen findet sich auch eine Seite mit Rezepten darin – auf Reddit wurde versucht, die Websites so weit wie möglich einzuordnen.
Viele dürften durch die Veröffentlichung einen ungewohnten Besucheransturm erfahren, denn die Zahl der nordkoreanischen Internet-Nutzer ist äußerst klein. Nur 7.200 sollen es We Are Social zufolge sein, womit Nordkorea von allen Ländern mit mehr als 50.000 Einwohnern den mit Abstand geringsten Anteil an Internet-Nutzern hat.