Optimale M2M-Lösungen aus einer Hand

19. April 2010, 13:52 Uhr | Markus Kien
© Sierra Wireless

Die Kommunikation zwischen Maschinen gilt als Wachstumsthema im Mobilfunk. M2M-Anwendungen zur Fernüberwachung, -kontrolle und -wartung von Maschinen, Automaten oder Fahrzeugen sollen Kunden helfen, ihre Produktivität zu steigern.

funkschau führte ein Interview zum Thema M2M mit Joachim Dressler, Business Development Director bei Sierra Wireless.

funkschau: Könnten Sie uns den Bezug von Sierra Wireless zum Thema M2M herstellen?
Joachim Dressler: Sierra Wireless ist eine kanadische Firma mit globaler Präsenz, die sich auf Produkte und Dienstleistungen der mobilen Datenkommunikation fokussiert hat. Das Portfolio umfasst USB-Sticks, PC-Karten, intelligente M2M-Gateways, 2G/3G-Module sowie Solutions & Services.
Zum Betrieb von M2M-Lösungen bieten wir eine eigene Hosting- und Software-Platform mit weltweiten Datacentern an. Wir verstehen uns als globaler Anbieter von Datenfunktechnik mit breitem Lösungsspektrum und sind damit für Netzbetreiber, OEM-Partner und Systemintegratoren ein wertvoller Partner.
Durch den Kauf von Airlink und Wavecom sind wir nun eine Firma mit zirka 950 Mitarbeitern und haben Büros in Kanada, USA, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und China. Einen Großteil des Umsatzes machen wir mit USB-Sticks über Carrier, danach kommt der Modulbereich mit etwa ein Drittel des Umsatzes.
Je nach Bereich ist Sierra Wireless entweder die Nr. 1 oder Nr. 2 weltweit. Aufgrund des umfangreichen M2M-Portfolios sind die Zielgruppen sowohl Carrier, als auch OEM-Partner und Systemintegratoren.

funkschau: Wie positionieren Sie sich im deutschen Markt?
Dressler: Seit 2001 ist Sierra Wireless in Europa aktiv. Ursprünglich mit Aircard-PCKarten für Netzbetreiber, die wurden in 2005 durch 3G-Mini-Card-Module ergänzt. 2GModule von Wavecom sind erfolgreich bei Toll Collect und Automobilherstellern im Einsatz. Deutschland war von Anfang an einer der wichtigsten Zielmärkte.
Besonders in Deutschland sind wir mit Modulen erfolgreich. Der deutsche M2M-Markt ist einer der größten in Europa und genießt entsprechende Priorität. Seit vielen Jahren besteht ein eigenes Büro und wir sind aktives Mitglied der deutschen M2M-Alliance.
Zielgruppe sind alle Geschäftskunden die nach einer optimalen M2M-Lösung möglichst aus einer Hand suchen. Partner, die global agieren und Unterstützung vor Ort in Asien, Amerika oder Afrika benötigen. Ebenso Partner, die aktuellste Mobilfunktechnik zum frühestmöglichen Zeitpunkt suchen. Besonders der Automobilbereich wird mit speziellen Produkten angesprochen.

funkschau: In welche Richtung will sich das Unternehmen weiter entwickeln?
Dressler: Die letzten Akquisitionen machen klar, dass der M2M-Bereich eine hohe strategische Bedeutung hat. Mit Airlink wurde ein erfahrener Anbieter von M2M-Gateways eingegliedert, mit Junxion Know-how in der Entwicklung industrieller Router erworben und letztlich mit Wavecom ein Anbieter von 2G-Modulen und Modems sowie einer Serviceplattform.
Wir haben in Europa über 200 Mitarbeiter. Wir nehmen speziell in Deutschland die Herausforderung an, uns gegen etablierte Anbieter im M2M-Bereich zu positionieren, um in absehbarer Zeit Marktführer zu werden. Wichtig ist die Unterstützung durch ein Netz qualifizierter Distributoren wie etwa Avnet, Glyn, Hy-Line oder Unitronic und von Systemhäusern. Eng damit verbunden ist der Auf- und Ausbau des Lösungs- und Serviceangebots im Zusammenspiel mit Netzbetreibern wie T-Mobile und Systemintegratoren.

funkschau: Was muss geschehen, damit das Thema M2M entscheidend vorankommt?
Dressler: Kunden wollen nicht mit der Komplexität einer M2M-Lösung konfrontiert werden und brauchen einfache Geschäftsmodelle und letztendlich nur einen Datensatz, verbesserte Produktivität oder Verfügbarkeit einer Lösung.
Mobilfunkbandbreiten und deren Verfügbarkeit sind heute ausreichend für die meisten Anwendungen. Mit 3G lassen sich Anwendungen mobilisieren, die bisher eine Kabelanbindung benötigten. Es muss nur sichergestellt werden, dass auch die Verfügbarkeit (QoS) und die Kosten vergleichbar sind, um damit die Akzeptanz zu verbessern. 2G wird auch weiterhin bei Lösungen mit kleinem Datenvolumen zu bestmöglichem Preis gefragt sein.
Einfache und transparente Kosten- und Betriebsmodelle sind entscheidend diesen Bereich weiter voranzutreiben. Dabei können einfache M2M-Serviceplattformen helfen, die Installation, den Betrieb und das Management zu optimieren. Letztendlich geht es darum, dass der Endkunde genau soviel Vertrauen in eine mobile Lösung hat wie in eine festnetzgebundene.

funkschau: Was ist Ihrer Meinung nach das wichtigste TK-Thema für 2010?
Dressler: Die wichtigsten Themen werden die mobile Anbindung von Fahrzeugen sowie die Zählerfernauslese und das Energiemanagement der Energieversorger sein. Es ist zu erwarten, dass diese Märkte von einem erheblichen Volumenzuwachs profitieren werden.
Wir werden sehen, dass mehr und mehr breitbandige Festnetzanbindungen durch Mobilfunklösungen ersetzt werden. Hier werden sich Bereiche wie Multimedia, Videoüberwachung und Digital Signage schnell entwickeln.
2010 werden wir mit HSPA+-Modulen 48 MBit/s im Downlink sehen, gefolgt von den ersten LTE-Modulen. Das ist Bandbreite satt und die weitere Möglichkeit der Verlagerung von Festnetzanwendungen (zum Beispiel IPTV) ins Funknetz.


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