Philips folgt mit dem radikalen Wandel einem Trend: Auch Konglomerate wie Siemens oder General Electric stellen sich neu auf, um in einem durch die Digitalisierung sich rasch wandelnden Marktumfeld schneller reagieren zu können. Siemens etwa hat sich über die vergangenen Jahre von einer ganzen Reihe von Geschäften getrennt, etwa von der Halbleitersparte Infineon, dem Lichtgeschäft Osram oder dem Komponentenhersteller Epcos. Seine Windkraft-Tochter fusionierte der Münchener Konzern mit dem spanischen Wettbewerber Gamesa, die Medizintechnik soll in wenigen Wochen an die Börse.
Für Philips bringt die Neuaufstellung erste Früchte. So stieg der Nettogewinn 2017 von knapp 1,5 Milliarden auf fast 1,9 Milliarden Euro. Der Umsatz nahm um 2 Prozent auf knapp 17,8 Milliarden Euro zu. Die Einsparungen aus dem Umbauprogramm liegen mit 483 Millionen Euro für 2017 über Plan, wie Philips mitteilte. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,80 Euro je Aktie erhalten. Die Aktie erhielt dennoch einen Dämpfer, weil sich Marktteilnehmer etwas enttäuscht von dem organischen Wachstum im Schlussquartal zeigten, das sie höher erwartet hatten.
Der Konzern bekräftigte seine Mittelfristziele, nach denen Philips bis 2020 einen Jahresumsatz von mindestens 20 Milliarden Euro erreichen will. Dies entspricht einer vergleichbaren jährlichen Wachstumsrate von 4 bis 6 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Philips-Chef van Houten eine Entwicklung entsprechend dieser Ziele – auch dank voller Auftragsbücher.