Point-Topic: Dreikampf beim Breitbandzugang
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Kabel- und DSL-Anbieter unter Zugzwang
Die größte Veränderung im bisherigen Jahresverlauf sei, so Point-Topic, der Rollout von Docsis 3.0 (Data Over Cable Service Interface Specification) in einer Reihe von Märkten. Diese neue Access-Technologie erlaubte es Kabelanbietern, ihre Bandbreitenangebote um durchschnittlich 43 Prozent weltweit in den letzten 12 Monaten anzuheben und dabei ihre Preise um nur 17 Prozent zu erhöhen.
Im Gegensatz dazu sind die Einstiegspreise bei DSL weltweit im selben Zeitraum um zwei Prozent gesunken und die Bandbreiten um 5 Prozent erhöht worden. Allerdings bieten viele DSL-Netzbetreiber ADSL2+ mit Bandbreiten von bis zu 24 MBit/s im Download an, allerdings in der Regel nicht für Einsteiger. Glasfaser-Preise haben sich in den letzten 12 Monaten weltweit durchschnittlich um 7 Prozent erhöht und die Bandbreiten für ein Einstiegs-Abonnement sind dabei um 6,8 Prozent gestiegen. Dies bedeutet, dass der Preis pro Megabit geringfügig zugenommen hat. FTTX sei weiterhin der am schnellsten wachsenden Access-Technologie hinsichtlich der Teilnehmerzahl und nehme vor allem den Kabelanbietern Marktanteile weg.
Vanier fasst zusammen: „Kabelanbieter stehen vor der Wahl: Kurz- bis mittelfristig gibt es für sie noch viel Potenzial für Wachstum, insbesondere dort, wo das Kabelnetz relativ modern ist. Sie bieten einen gutes Preis-/Leistungsverhältnis, solange Glasfaser nicht über eine starke Präsenz in ihrem jeweiligen Markt verfügt. Wo das aber der Fall ist, sind sie erheblich unter Zugzwang, da sie schnell Kunden verlieren. Kabel- und DSL-Anbieter müssen längerfristig Pläne für die Entwicklung und Diversifizierung in Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von Glasfaserzugangsnetzen machen."
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