ERP-Systeme

Rechnungswesen in interantionale Prozesse einbinden

21. August 2018, 10:43 Uhr | Sabine Narloch
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Wenn ein Unternehmen ins Ausland expandiert, muss es sich mit den Finanzregeln des jeweiligen Landes beschäftigen. Der ERP-Hersteller Pro Alpha hat einige Beispiele zusammengetragen, wie sich Mittelständler besser zurechtfinden.

Zölle sind aktuell ein heißes Thema. So sorgte die Entscheidung des US-Motorradbauers Harley-Davidson, einen Teil seiner US-Produktion ins Ausland zu verlagern, für Schlagzeilen. Als Folge des Handelsstreits zwischen den USA und Europa spielen die Handy-Hersteller Samsung und LG wiederum mit dem Gedanken, Produktionsstätten in die USA zu verlagern. Und auch an den asiatischen Produktionsstandorten, insbesondere in China, ist derzeit einiges in Bewegung. Die aktuelle Diskussion zeigt, wie schnell die Änderung von einer Vorschrift strategische Entscheidungen auf den Kopf stellen kann. Sie verdeutlicht aber auch, wie wichtig es ist, das Rechnungswesen in den Prozess der Internationalisierung einzubinden.

Steuerfindung für Fortgeschrittene
Neben den Zöllen gehört insbesondere die Steuerfindung zu den „Spezialitäten“, die das internationale Rechnungswesen komplex machen. In den Niederlanden beispielsweise kann die in Deutschland übliche Steuerkorrektur beim Ziehen von Skonto entfallen. Außerdem endet ein Steuergebiet nicht erst an der Landesgrenze – so etwa in den USA. Hier erheben einige Bundesstaaten gar keine Umsatzsteuer, in anderen Staaten fallen, zusätzlich zur allgemeinen Salestax, noch Zuschläge auf County- oder kommunaler Ebene an. Eine Rechnungswesen-Software muss daher die Steuergebiete in Abhängigkeit vom Standort bis auf Postleitzahlen-Ebene definieren können. Grundsätzlich sollte ein ERP-System heute so flexibel sein, dass beim Thema Umsatzsteuer eine gewisse Mindeststeuerfindung für jedes Land möglich ist.
 
Bilanzierung: richtig Rechnung legen
Wer den Schritt ins Ausland wagt, sieht sich einer Reihe neuer Rechnungslegungsvorschriften gegenüber. Unternehmen müssen oder können sich zum Beispiel zwischen Gesamtkostenverfahren, Umsatzkostenverfahren oder einem gemischten Ansatz, mit oder ohne Work in Process (WIP), entscheiden. Auch die Erstellung eines nach IFRS verpflichtenden Cashflow-Statements, wahlweise nach direkter oder indirekter Methode, gehört dazu. Weitere landesspezifische Komponenten sind beispielsweise eine Sprachunterstützung oder das Arbeiten mit Datums- und Zeitstempeln in der jeweiligen Zeitzone. Sie bilden funktional auch gesetzliche Anforderungen des jeweiligen Landes ab. So lassen sich Buchhaltung und Gewinn- und Verlustrechnung rechtskonform führen und aufstellen.
Spätestens mit der ersten Tochtergesellschaft im Ausland wird selbst ein kleiner Mittelständler zum Konzern. Für die Konsolidierung der Jahresabschlüsse heißt es dann, Salden, Schulden und Ergebnisse für konsolidierte Auswertungen bereitzustellen. Zwischengewinne sollten sich möglichst komfortabel eliminieren und Gemeinschaftsunternehmen, entsprechend der Anteils-Quote, einbeziehen lassen. Eine entsprechende Funktionalität, gegebenenfalls durch die Integration von Spezialsoftware, erleichtert den Jahresabschluss. Alle Zahlen sollten natürlich auch in ein konsolidiertes Konzern-Reporting einfließen und dort jederzeit abrufbar sein.
 


  1. Rechnungswesen in interantionale Prozesse einbinden
  2. Gewusst wie bei der Rechnungsstellung

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