Weil sie in ihren Posts in sozialen Netzwerken unabsichtlich immer wieder militärische Geheimnisse wie Standorte verraten haben, verbietet das russische Verteidigungsministerium seinen Soldaten ab nächstem Jahr Selfies und andere Posts aus dem Dienst.
Wenn Soldaten aus der Kaserne oder gar von ihrem Einsatzort Selfies und andere Posts per Twitter, Facebook und Co. verteilen, kann das für das Militär äußerst unangenehme Nebeneffekte haben. Denn unter Umständen verraten sie dabei, oft auch ohne es zu wissen, ihren Standort, geheime Details zu ihrem Einsatzort und Truppenbewegungen, oder andere Interna wie räumliche Aufteilungen von Kasernen sowie die dort vorhandene Ausrüstung. Diese Informationen können dann von feindlichen Kräften, wie beispielsweise dem IS in Syrien, zur Planung und Ausführung von Angriffen auf militärische Einrichtungen oder Konvois genutzt werden. Einige Armeen haben ihren Einsatzkräften deshalb bereits mehr oder weniger weitreichende Verbote solcher Aktivitäten im Netz auferlegt.
Nachdem es in der Vergangenheit offenbar bereits einige entsprechende Vorfälle gab, schließt sich dieser Linie jetzt laut einem Bericht der BBC auch das russische Verteidigungsministerium an. Per Gesetz wird es den Soldaten der russischen Streitkräfte ab Anfang nächsten Jahres strengstens untersagt, im Dienst Posts in sozialen Netzwerken abzusetzen und Selfies zu schießen und zu veröffentlichen oder teilen. Besonders strikt sind die Auflagen für laufende Einsätze im In- und Ausland. Eine ähnliche Regelung wurde vor einigen Monaten auch bereits für den russischen Geheimdienst FSB erlassen. Neben feindlichen Kräften will das Ministerium damit auch erreichen, dass investigative Journalisten keinen Zugriff auf solche wichtigen Informationen mehr bekommen. In den letzten Monaten immer wieder russische Soldaten Bilder gepostet, auf denen laut eigener Auskunft Konvois mit Waffenlieferungen für die prorussischen Separatisten in der Ukraine zu sehen waren.
In Deutschland gibt es noch keine wirklich strengen Regeln für den Social-Media-Gebrauch im Dienst an der Wafffe. So finden sich beispielsweise auf Instagram unter Tags wie #wirdienendeutschland fast 10.000 von Soldaten und Soldatinnen gepostete Selfies und Bilder. Immerhin wurde ein Teil davon in den wenig aussagekräftigen Toilettenanlagen der Kasernen geschossen.