Statement zum Wikileaks-Vorfall von Barclay Technologies

17. Dezember 2010, 10:42 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Maßnahmen zum Schutz gegen den Missbrauch sind mit Einschränkungen verbunden

Doch im selben Artikel der Los Angeles Times wird auch erwähnt, dass die aktuellen Systeme Schwierigkeiten haben, um die feinen Anomalien zu entdecken, welche von ausgeklügelten Spionage Netzwerken angewendet werden.

Diese Schwierigkeiten respektive die damit trotzdem bestehenden Lücken der aktuell verfügbaren Lösungen will nun das Verteidigungs-Departement mit der eingangs erwähnten, neugeschaffenen Stelle von Peiter Zatko ergänzen.

Hierbei stellt sich nun die Fragen, wie dies von normalen Unternehmungen bewerkstelligt werden soll, da die Privatwirtschaft selten über die Gelder eines Pentagon verfügen.

Auch Dale Meyerrose, der ehemalige Chief Information Officer von der U.S. Intelligence Community spricht von mitschuldigen Insidern, welche die größte Angst für das Verteidigungsministerium darstellt. Man könne sich nie komplett davor schützen. Wikileaks ist für ihn keine Frage der Technologie sondern eine personelle Vertrauensangelegenheit.

Eigentlich wäre die korrekte Frage doch eher, ob es wirklich notwendig ist, dass Mitarbeiter heute so viele Freiheiten benötigen, um ihre Arbeit zu erledigen. Früher lagen wichtige Dokumente in einem Tresor und den Schlüssel dazu hatten nur sehr wenige Personen. Doch heute liegen die Informationen oftmals ungeschützt in einem Netzwerk und es werden Unsummen in Systeme investiert, die - wie aus dem Wikileaks-Fall hervorgehen - doch nicht die Schutzmassnahmen darstellen, die man sich erhofft hatte. Und dies nur, weil man den Mitarbeiter nicht zu sehr in seiner Arbeitsweise einschränken möchte?

Rechtfertigt dies wirklich die Auswirkungen von Wikileaks oder sollte man vielleicht doch noch drakonischere Ansätze in Betracht ziehen? Schlussendlich werden Maßnahmen zum Schutz gegen den Missbrauch von berechtigten Zugriffen immer mit Einschränkungen verbunden sein. Die Frage ist nur wie viele Vorfälle noch notwendig sind, bis diese Erkenntnis in der Wirtschaft akzeptiert wird.


  1. Statement zum Wikileaks-Vorfall von Barclay Technologies
  2. Der Weg ist steinig
  3. Maßnahmen zum Schutz gegen den Missbrauch sind mit Einschränkungen verbunden
  4. Barclay Technologies AG

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