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Tektronix: Oszilloskop und Spektrumanalysator verschmelzen

2. September 2011, 9:38 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Vorteile von Mixed-Domain-Oszilloskopen

Mit dem MDO4000 können Ingenieure Oszilloskope und Spektrumanalysatoren durch ein einziges Gerät ersetzen. Damit haben sie die Möglichkeit, sich den Frequenzbereich weiterhin mit dem Gerät ihrer Wahl – dem Oszilloskop – anzusehen, anstatt sich einen Spektrumanalysator anzuschaffen und sich darin einarbeiten zu müssen. 

Das MDO4000 bietet außerdem weit mehr Funktionen als ein typischer Spektrumanalysator, indem es den Benutzern die Erfassung zeitkorrelierter analoger, digitaler und HF-Signale über 4 analoge und 16 digitale Kanäle sowie einen HF-Kanal ermöglicht. Der HF-Eingangsfrequenzbereich erstreckt sich auf bis zu maximal 6 GHz und bietet mit einer Erfassungsbandbreite von ≥ 1 GHz bei allen Mittenfrequenzen eine hundert Mal größere Bandbreite als herkömmliche Spektrumanalysatoren. Auf einem Display werden sogar bis zu 4 dekodierte serielle und/oder parallele Busse gleichzeitig dargestellt. Aufgrund dieser zeitlichen Korrelation zwischen den Bereichen können Ingenieure exakte Timing-Messungen vornehmen, um Verzögerungen und Wartezeiten zwischen Befehls-/Steuerereignissen im Entwurf sowie Änderungen im HF-Spektrum zu verstehen. Zum Beispiel, erweist sich nun die Anzeige des Spektrums eines Einschaltvorgangs einer PLL oder eines VCOs oder die Messung von Übergangseigenschaften eines Frequency-Hopping-Signals als eine einfache Aufgabe. Das Aufspüren der Quelle intermittierender, vom Gerätezustand abhängiger EMI-Störungen ist zudem so einfach wie nie zuvor – dank der Fähigkeit des MDO4000s, eine vollständige zeitkorrelierte Systemansicht in beiden Bereichen bereitzustellen – was mit der bisherigen Testausrüstung von heute einfach nicht möglich ist.

Außerdem ermöglicht das MDO4000 den Entwicklern zum ersten Mal das HF-Spektrum eines Signals zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb eines langen Erfassungszeitraums anzuzeigen, um die Veränderung des Spektrums über die Zeit oder mit dem Gerätezustand darzustellen. Eine einfache Verschiebung des einzigartigen und zum Patent angemeldeten „Spectrum Time“ entlang dem Zeiterfassungsbereich erlaubt den Entwicklern das HF-Spektrum für jeden beliebigen Erfassungspunkt zu sehen, wobei die analogen, digitalen und/oder dekodierten Busse simultan und zum gleichen Zeitpunkt dargestellt werden.

Genauso wird anhand von HF-Zeitbereichsdarstellungen gezeigt, wie sich die Amplitude, die Frequenz oder die Phase des HF-Eingangssignals relativ zur Zeit ändert. Damit lassen sich die Übergänge von Frequenzsprüngen, deren Einschwingzeiten und die zeitlichen Bezüge der HF-Ereignisse relativ zu anderen Systemkomponenten und Vorgängen leicht charakterisieren. Der HF-Zeitbereich wird im selben Fenster dargestellt wie die dekodierten Signale analoger, digitaler und serieller/paralleler Busse, sodass der Benutzer sofort Einblick in den Gerätebetrieb erhalten kann.

Neben dem gewöhnlichen HF-Leistungspegel-Trigger bietet ein optionales Modul (MDO4TRIG) mit zusätzlichen Trigger-Arten die Möglichkeit, den HF-Leistungspegel als eine Trigger-Quelle zu nutzen, sodass man ein relevantes HF-Ereignis isoliert betrachten kann. Die Benutzer können auf einer bestimmten Pulsbreite triggern oder nach einem Timeout-Ereignis oder Runt suchen oder sogar den HF-Eingang zusammen mit den analogen und digitalen Kanälen in einem Bitmuster aufnehmen. Die Fähigkeit, unabhängig von der Signalart (analog, digital, HF oder eine Kombination davon) auf das Signal zu triggern, welches für den Benutzer von Interesse ist, stellt ein weiteres branchenweites Novum der MDO4000-Serie dar.


  1. Tektronix: Oszilloskop und Spektrumanalysator verschmelzen
  2. Vorteile von Mixed-Domain-Oszilloskopen
  3. Anwendungsbeispiele für Mixed-Domain-Oszilloskope

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