Kritik an Telefonica-Stellenstreichungen

Telefonica streicht 6.500 Stellen

18. Juli 2011, 12:43 Uhr | Ulrike Garlet
Telefonica streicht in Spanien 6.500 Stellen

Satte 2,7 Milliarden Dollar lässt sich der spanische Telekomkonzern Telefonica die Streichung von 6.500 Stellen kosten. Den Entlassenen sollen umfangreiche Abfindungen bekommen.

Die geplante Streichung von 6.500 Stellen im spanischen Heimatmarkt kostet den Telekommunikationsriesen Telefonica einen Milliardenbetrag. Das Unternehmen teilte jetzt mit, dass die Belastung 2,7 Milliarden Euro betragen werde. Der Betrag wird komplett auf das laufende Jahr verbucht werden.

Der Konzern hat erst kürzlich bekannt gegeben, in Spanien jede fünfte Stelle zu streichen. Derzeit zählt Telefonica in Spanien rund 35.000 Mitarbeiter. Die Entlassenen sollen umfangreiche Abfindungen enthalten. Langjährigen Mitarbeitern, die mindestens 53 Jahre alt sind, bezahlt Telefonica bis zu acht Jahre 68 Prozent des Gehalts. Die Zahlungen an die neuen Arbeitslosen trägt damit das Unternehmen, nicht der Staat. Trotz der milliardenschweren Kosten sollen sich die Kürzungen schon im ersten Jahr positiv auf die Entwicklung der Liquidität des Unternehmens auswirken.

Die Stellenstreichungen sollen das Vertrauen der Investoren wiederherstellen. Telefonica-Chef Cesar Alierta erwartet dadurch bessere Chancen auf den Wachstumsmärkten in Lateinamerika. Von dem spanischen Geschäft hatten sich Telefonica-Aktionäre zuletzt wenig begeistert gezeigt. Mit einer Arbeitslosenquote von 21 Prozent liegt Spanien auf dem Spitzenplatz in Europa. Viele Spanier schließen deswegen Verträge mit Telefonanbietern, die günstigere Tarife bieten als der Branchenriese.

Anfang Juli hat sich Telefonica mit den Gewerkschaften nach monatelangen Verhandlungen geeinigt. Aus der Politik gab es heftige Kritik an den Stellenstreichungen.


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