Das US-Geschäft bleibt für die Deutsche Telekom ein Erfolgsgarant. Doch ein starker Euro ist bei Gewinnen in Dollar wenig hilfreich. Und es droht noch an anderer Stelle Ungemach.
Die Deutsche Telekom kann weiter auf einen guten Lauf bei ihrer vor einer Megafusion stehenden US-Tochter zählen. In Deutschland bereitet eine andere milliardenschwere Übernahme Telekom-Chef Tim Höttges aber Kopfschmerzen: Den geplanten Kauf des Kabelanbieters Unitymedia durch den britischen Telekom-Rivalen Vodafone finde er »wettbewerbsverzerrend«, sagte Höttges am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen in Bonn. Er kündigte Widerstand gegen das Vorhaben an.
Zum Jahresauftakt fuhr der Telekom im eigentlich so gut laufenden Mobilfunkgeschäft von T-Mobile US der starke Euro in die Parade. Der Umsatz ging konzernweit zurück, das operative Ergebnis stagnierte. Im ersten Quartal hatte der Dollar gegenüber dem Euro im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum rund 15 Prozent an Wert verloren. Das nimmt in der Umrechnung den starken Zahlen aus den USA den Glanz.
Höttges setzt mit der geplanten milliardenschweren Übernahme des US-Konkurrenten Sprint voll auf das Geschäft jenseits des Atlantiks. Ob die Aufseher den Deal durchgehen lassen, dahinter steht noch ein großes Fragezeichen. US-Chef John Legere hatte - wie so häufig - mit dem Zwischenbericht der Amerikaner die eigene Prognose für Kundenverträge und den operativen Gewinn in die Höhe geschraubt.
Das kommt auch in Bonn an, weil die Telekom ihre Prognosen um Währungseffekte bereinigt ausweist. »Das in unserer Branche einzigartige Wachstumsprofil ermöglicht es uns, einmal mehr die Prognose anzuheben«, sagte Höttges. So sollen es nun rund 100 Millionen Euro mehr Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten werden.