Anfang der Nullerjahre boomte das Geschäft mit ISDN-Telefonanlagen, dennoch setzte Carsten Roth auf Veränderungen: Für ihn lag auf der Hand, dass ein Dienstleister nicht ausschließlich auf TK-Lösungen und Gebäudesicherheit setzen darf. Server, Clients, IT-Security, Backup- und Office-Lösungen – all das kam hinzu. Die Maxime: Nur wer alle IT-Fragen seiner Kunden beantworten kann, kann sich dauerhaft als Rundum-Dienstleister positionieren.
Als absolut vorteilhaft erweist sich heute für Telroth das keineswegs neue Prinzip der Mietangebote, die viele Jahre lang ausschließlich in der Telekommunikation üblich waren: Auch heute wird den Kunden ein Finanzierungsmodell geboten, mit dem sie skalierbare Komplettlösungen beziehen. Ausgerichtet ist das Angebot auf mittelständische Unternehmen mit 10 bis 1.000 Mitarbeitern. »Damit sind wir eines von maximal zehn Unternehmen in Deutschland«, ist Roth überzeugt.
Überhaupt – der Mittelstand! Man gehört ja selbst dazu und kennt deshalb die üblichen Probleme und Herausforderungen. Das wirkt sich auch auf die Konkurrenzsituation aus: Zwar nimmt man bei Telroth im Bereich sehr großer Kunden auch IT-Platzhirsche wie Accenture und Computacenter als Wettbewerber wahr, doch ein Großteil des beackerten Terrains sei für die Marktriesen schlicht uninteressant. Da die Betreuung mittelständischer Kunden in Deutschland alles andere als ein Nischenmarkt ist, fährt man mit diesem Fokus gut. Das Kundenspektrum ist bunt gemischt: Es reicht von Kfz-Niederlassungen über Modelagenturen bis hin zu Industriebetrieben in der Chemie und Metallverarbeitung. Dass die Region Düsseldorf einer der stärksten Wirtschaftsstandorte in Deutschland ist, macht sich für das regional aufgestellte Unternehmen natürlich auch positiv bemerkbar.
So steht man im 50. Jahr erfolgreich da. Viele Mitarbeiter sind dem Betrieb seit vielen Jahren treu. Dennoch gelingt es Telroth auch, junge Menschen neu an sich zu binden und keinesfalls angestaubt zu wirken: Um dies zu erreichen, hat Carsten Roth die Führungskultur massiv verändert. Während bei den Eltern klare Hierarchien und Präsenz im Vordergrund standen, zählen heute Transparenz und Diskussion. »Diese Veränderung war ein Prozess über mehrere Jahre« betont Carsten Roth. Sicher ist sich der Geschäftsführer, diese interne Transformation richtig gemacht zu haben. Dass sich viele Mitarbeiter in der offenen Atmosphäre wohl fühlen und sich überdurchschnittlich engagieren, belegen unter anderem die alljährlich überdurchschnittlichen Abschlüsse der Telroth-Azubis.