Trend Work-Life-Balance

20. Juni 2008, 0:00 Uhr | funkschau sammeluser

Nicht nur große Bandbreiten, sondern auch der Trend zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie – die so genannte Work-Life-Balance – machen es möglich: Zunehmend mehr Arbeitnehmer nutzen die Option, mindestens einen Tag von zu Hause aus zu arbeiten. Glaubt man den Zahlen der Gartner-Analysten, sind das in diesem Jahr weltweit etwa 41,4 Millionen Arbeitnehmer.

Wer seinen Arbeitsplatz in die eigene Wohnung verlegt, darf dies allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im Gegenteil: Um im Home Office erfolgreich zu sein, benötigt man vor allem ein hohes Maß an Selbstorganisation und die richtige technische Ausstattung. Nicht zuletzt sollten die verschiedenen Arbeitsbereiche sichtbar voneinander getrennt werden.

Telearbeiter müssen vor allem dazu bereit sein, stärker mit den übrigen Beteiligten zu kommunizieren und die erforderliche Selbstdisziplin aufbringen, anfallende Arbeiten termingerecht zu erledigen. Der Arbeitgeber hingegen muss einer ergebnisorientierten Arbeit positiv gegenüberstehen und auf die tradierten Kontrollfunktionen zu Gunsten eines stärkeren Vertrauens in seine Mitarbeiter verzichten können. Als einzig tragfähiges Managementkonzept bei der Telearbeit gilt das Management by Objectives. Dabei kommt dem Zielvereinbarungs-Prinzip die größte Bedeutung zu.

In unseren Breiten sind die Vor- und Nachteile dieses Arbeitszeitmodells in weiten Bereichen des Arbeitslebens noch umstritten, da die meisten Vorgesetzten immer noch Anwesenheit mit Arbeitspensum gleichsetzen.

Falls sich ein Unternehmen dennoch entscheidet, das traditionelle Büroumfeld zu Gunsten einer virtuellen Umgebung aufzulösen, sollte es in jedem Fall einen detaillierten Business-Case aufstellen. Dieser zeigt die Vorteile für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter auf. Bei der Implementierung ist es dann wichtig, Telearbeit ganz formell in das Unternehmen zu integrieren. Auch Andrew Walker, Research Director bei Gartner CIO Research Group vertritt diese Auffassung. Er findet formelle Regelungen vor allem wichtig, da sie zum einen langfristig die Mitarbeiterzufriedenheit aufrecht erhalten, zum anderen positiv auf mögliche Kandidaten bei Einstellungsgesprächen wirken.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+